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Ascheplatz

Schalke ist „fast pleite“

Frank Baade | Donnerstag, 1. Oktober 2009 1 Kommentar

Dass die Kassen auf Schalke ziemlich leer sind, ist unbestritten, wie leer sie konkret sind, darüber wird allerorten spekuliert: Heute gibt es neue Hiobsbotschaften

Melanie Bergermann und Axel Kintzinger malen in der Financial Times Deutschland ein noch düstereres Bild der Finanzlage in Gelsenkirchen als es bislang bekannt war, mit Folgen, die sich schon in der Winterpause auf den sportlichen Bereich des FC Schalke 04 auswirken könnten: „Es fehlt an Geld. Es fehlen Ideen, welche zu beschaffen. Und es fehlen Leute, denen diese Ideen einfallen könnten. Peter Peters, seit der Entmachtung von Vorstands- und Finanzchef Schnusenberg Ende August vom Geschäftsführer zum Finanzvorstand aufgerückt, traut man auf Schalke nicht mehr zu, das Chaos zu beenden.“ Peters verstünde die Finanzgeflechte nicht, die der Vorgänger geknüpft habe, weshalb Schechter die Absetzung von Peters fordere. „Der habe ihm kürzlich gebeichtet, dass drei der vier Sicherheitskonten, über die die zahlreichen Kredite des klammen Klubs bedient werden, ‚kein Guthaben aufweisen‘. Auf allen vier Konten müssen insgesamt 8 Mio. € als Sicherheit liegen.“ Allein jenes Konto, über das die Schechter-Anleihe bedient wird, habe noch ein Guthaben. „Einen neuen Vorstandschef brauchen sie – am besten einen, der sich in Finanzdingen auskennt. Mit Albrecht Schade wird ein Name gehandelt, der passen könnte. Das frühere Vorstandsmitglied der WGZ Bank saß bis zum Sommer dieses Jahres im Aufsichtsrat des Klubs. Wer auch immer das Amt übernimmt: Die Aufgaben sind gewaltig. Schalke besitzt den zweitteuersten Kader der Bundesliga (55 Mio. € pro Jahr), hat den Stadionausbau abzustottern – und muss in dieser Saison auf Einnahmen aus dem Europacup verzichten. Das Geld von Gazprom ist bereits an Schechter weitergereicht. Bleibt wohl nur eins: neue Kredite beschaffen und sich in der Winterpause von Stars wie Torwart Manuel Neuer trennen. Auch keine guten Aussichten.“

Schon lange vor der Winterpause ganz konkret sind die Auswirkungen für acht – nun ehemalige – Schalker, wie Heiko Buschmann in der Reviersport berichtet: „‚Kleinen‘ Angestellten des Klubs überreichte man am Dienstag die Kündigung. Insgesamt acht langjährige Mitarbeiter wurden entlassen, aufgeräumt wurde unter anderem in der Rechtsabteilung und beim Hausmeister. Vor einigen Wochen durften bereits zwei Angestellte aus dem Schalke-Museum gehen.“

Kommentare

1 Kommentar zu “Schalke ist „fast pleite“”

  1. TobiTatze
    Donnerstag, 1. Oktober 2009 um 12:42

    Dass solche „kleine“ Mitarbeiter entlassen werden ist sicherlich schade. Magath hat allerdings angekündigt, jeden Stein umzudrehen, um die Kosten zu senken.
    Dass Schalke trotzdem immer noch einer der größten Arbeittgeber in der Stadt ist, wird nicht erwähnt.

    Buschmann habe ich eh schon jegliche Objektivität abgesprochen.

    Dass der Kader zu teuer ist, wissen alle. Dass Leute wie Streit weg müssen, auch.

    Ein Bordon wird wohl auch nach dieser Saison gehen.
    Auch ein Asamoah, so gerne ich ihn mag, dürfte mit einem solchen Vertrag auch auf der Streichliste stehen.

    Es hängt sicher vieles von Schalkes sportlichem Abschneiden ab.

    Spieler wie Neuer, Rafinha oder Höwedes sind begehrt. Mit oder ohne finanzieller Not.

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