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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Interview

„Lahm wusste genau, was auf ihn zukommen würde“

Christoph Asche | Montag, 16. November 2009 3 Kommentare

Andreas Burkert von der Süddeutschen Zeitung hat das aufsehenerregende Interview mit Philipp Lahm geführt und denkt, dass Lahm bewusst eine vereinsinterne Strafe in Kauf genommen hat

Philipp Lahms Kritik an der Einkaufspolitik des FC Bayern hat in den vergangenen Tagen hohe Wellen geschlagen. Am wenigsten davon überrascht ist Andreas Burkert, einer der beiden Journalisten, die das Gespräch mit dem 26-Jährigen führten. Wenn er ehrlich sei, hätte er das so erwartet. Es sei ihm dabei wohl nicht anders als Philipp Lahm selber gegangen, so Burkert. Auch die Tatsache, dass der Nationalspieler so offen über die derzeitigen Missstände an der Säbener Straße mit ihm gesprochen hat, habe ihn nicht sonderlich verwundert: „Wie ausführlich und engagiert sich Philipp Lahm eingelassen hat, hat uns schon gewundert. Grundsätzlich überrascht waren wir jedoch nicht, da wir ihn in den vergangenen Jahren bereits als (selbst-)kritischen, reflektierenden Profi kennengelernt haben.“ Burkert ist sich zudem sicher, dass Lahm eine vereinsinterne Strafe in Kauf genommen hat, um seine Club-Bosse wachzurütteln: „Lahm hat sich ganz bewusst für diesen Weg entschieden und wusste genau, was da auf ihn zukommen würde.“

Das Magazin Zapp vom NDR hat sich vor kurzem ebenfalls mit der Kritik Lahms und deren Nachspiel beschäftigt. Auch hier kommt Andreas Burkert zu Wort: Rekordstrafe – Philipp Lahm und seine offenen Worte.

Kommentare

3 Kommentare zu “„Lahm wusste genau, was auf ihn zukommen würde“”

  1. tafelrunde
    Montag, 16. November 2009 um 21:21

    Man kann eigentlich nur entsetzt darüber sein, wie wenig know how bzgl. strategischer Unternehmensführung sogar im bedeutendsten deutschen Club vorhanden ist. Clubs, wie der FC Bayern, sind mit einem Umsatz von annähernd € 300 Mio. schon fast M-DAX fähig. Sie werden aber (nicht nur) in diesem Fall geführt wie kleine Würstchenbuden.

    Hoeneß scheint augenscheinlich nicht mal den Unterschied zwischen einer grundsätzlichen Unternehmensphilosophie und einem Spielsystem zu kennen. So zumindest in seinem Zeit-Interview, in dem er fröhlich alles durcheinander wirft.

    Es ist bisher nicht bekannt geworden, dass Lahm nebenbei Wirtschaftswissenschaften studiert, aber er hat offenkundig mehr Ahnung von diesen Dingen als der auch als Wurstfabrikant reüssierende Unternehmer Hoeneß. Was sagt da eigentlich dieser immer wieder am Rande auftauchende Dr. Hopfner, seines Zeichens doch Finanzvorstand, also wohl (hoffentlich) diplomierter bzw. promovierter Betriebswirt?

    Ein Armutszeugnis für die gesamte Führung der Bayern.
    Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren das die alten Granden getreu dem Motto verfahren: „Des ham mia ja no nia ned so gmacht. Do kennt ja jeda kumma.“.

    P.S.: Danke für den link auf ZAPP. Habe leider die Erstausstrahlung verpasst. Wie immer: Süffisant auf den Punkt.

  2. Florian (Die Vorstopper)
    Dienstag, 17. November 2009 um 20:25

    Manueller Trackback: Kurz verlinkt – die Vorstopper
    http://www.die-vorstopper.de/page,fundstueck,kurz-verlinkt-viii,0,0,20,0,de.htm

  3. Jm
    Mittwoch, 18. November 2009 um 13:48

    Hat der verantwortungsvolle, selbstkritische und muendige Spieler eigentlich schon einmal seinen Werbevertrag mit einem Schmierblatt wie die Bildzeitung oeffentlich hinterfragt? Oder die Tatsache dass er als Fussballprofi keine gescheite Flanken mit seinem starken Fuss schlagen kann? Wie hat er sich zu der Luege Roman Grill’s ‚Mein Klient war schon ein paar Mal beim Vorstand vorstellig.‘ geaeussert? Kritik ist ja schoen und gut, aber nicht in dieser Art und Weise. ‚Vor der eigenen Haustuere kehren…‘ waere die Bessere Variante gewesen… lernt man sogar in jedem Wurstbetrieb….

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