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Deutsche Elf

Deutschland – Argentinien: Nach der Chancenlosigkeit ist vor der Vorbereitung

Frank Baade | Freitag, 5. März 2010 17 Kommentare

Die deutsche Elf verliert nach einem Fehler Adlers, aber auch wegen schlechter Offensive, ob die deutsche Mannschaft zu jung sei, fragt die Presse, Löws Hoffnungen richten sich auf die Vorbereitung vor der WM

0:1 verloren, das kann ja mal passieren gegen einen Großen. Nur hat sich die deutsche Mannschaft quasi keine einzige Chance herausgespielt. Dementsprechend konturlos erscheinen auch die Offensivbemühungen.

Sozialpunkte statt Torchancen

Für die Leistung Miroslav Kloses hat die SZ nur Spott übrig: „Löw sah nur einen Miroslav Klose, der Fußball als karitative Angelegenheit missverstand. Menschlich war es bestimmt sehr anständig vom Bayern-Angreifer, dass er der tief stehenden DFB-Elf im Mittelkreis beim Verteidigen half. Im Sinne seines Berufs wäre es aber schlauer gewesen, sich den gegnerischen Verteidigern gelegentlich als Angreifer zu erkennen zu geben. So sammelte Klose Sozialpunkte statt Torchancen.“ Auch der später eingewechselte Mario Gomez besitze nicht mehr die Explosivität vergangener Stuttgarter Tage, beim FC Bayern habe sich sein Spiel „pomadisiert“.

In der taz attestiert Andreas Rüttenauer dem deutschen Team genau diese Schwäche: „Es hat nie so richtig mithalten können. Keine einzige echte Torchance haben sich die Deutschen herausgespielt. Sie waren wieder einmal nicht in der Lage, in einem Spiel Akzente zu setzen, in dem ihnen der Gegner mit einem konzentrierten Abwehrspiel keine Möglichkeit gelassen hat, das von Löw so geschätzte ‚mutige schnelle Spiel nach vorne“ aufzuziehen.‘“ Trotz dieser Darbietung sei noch lange nicht alles verloren, findet Löw, denn er „ist überzeugt, dass vor Südafrika wieder zu schaffen ist, was vor der letzten Weltmeisterschaft und in Ansätzen auch vor der EM 2008 gelungen ist: aus nicht unbedingt überragenden Spielern ein starkes Team zu formen.“

Von den Namen her nicht offensiver möglich

Für die FTD verteilen Jens Mende und Jens Marx rundum schlechte Noten: „Die Kreativabteilung um Schweinsteiger, Podolski und den Bremer Mesut Özil blieb blass – was vor allem daran lag, dass Özil noch immer der starken Form des vergangenen Jahres hinterherhinkt. Auch Klose war die fehlende Spielpraxis anzumerken. Das Bild änderte sich nach der Pause nur wenig. Lange Zeit hatten die Argentinier das Spiel souverän im Griff. Erst mit den Einwechslungen von Cacau (für Özil) und Toni Kroos (für Müller) kam etwas mehr Schwung in die Offensive. Der Stuttgarter Cacau prüfte nach 76 Minuten erstmals den argentinischen Schlussmann Romero, nachdem zuvor Ballack bei zwei schwachen Kopfball-Versuchen das Tor der Gäste nicht in Gefahr bringen konnte.“

Gut zugeschaut habe man dem argentinischen Team zwar, doch ob die deutsche Mannschaft daraus etwas gelernt hat, fragt sich Jan C. Müller in der FR: „Sie selbst war jedoch nicht in der Lage, auch nur eine einzige ernsthafte Tormöglichkeit herauszuspielen. Derart chancenlos hat man Löws Männer seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Deutschland vier Jahre nach der ‚Lektion‘ (Klinsmann) von Florenz nun erst einmal wieder lernen muss, offensiver zu denken. Das dürfte nun aber ein leichteres Unterfangen werden als damals.“ Denn anders als Klinsmann habe Löw durch seine bisherige Vorgehensweise dafür gesorgt, dass er in Ruhe weiterarbeiten könne.

Auf dem Papier vorwärts gerichtet wie nie sei die Aufstellung gewesen, wirft Michael Rosentritt (Tagesspiegel) ein. Löw habe „viele Beobachter mit einer Aufstellung überrascht, wie sie rein von den Namen her offensiver nicht geht. In Bastian Schweinsteiger, Michael Ballack, Mesut Özil, Thomas Müller, Miroslav Klose und Lukas Podolski standen sechs Spieler im Team, deren Qualitäten im Vorwärtsdrang liegen. So fand sich im Fünfer-Mittelfeld nicht ein gelernter Defensivspezialist. Doch das so in die Breite aufgestellte Mittelfeld verleitete den Einzelnen zu oft zum Querspielen. Nur selten wurde der vertikale Pass versucht. Und so kam es, dass die Deutschen viel zu selten in den Rücken der Argentinier kamen. Das muss man aber, um eine Mannschaft von der Klasse der Südamerikaner in Verlegenheit bringen zu können.“

Auch die Welt sieht Grundsäulen der Mannschaft in der Krise. So schreibt Stefan Frommann: „Feststellen musste Löw, dass Argentinien, das sich mit Ach und Krach für die WM qualifizieren konnte, in einem besseren Zustand ist als seine Mannschaft. Weil sich mit Mesut Özil, Lukas Podolski und Miroslav Klose drei Schlüsselspieler im Formtief befinden.“

Problem Jugend oder Problem-Jugend?

Die Zusammenstellung der Mannschaft bestand zumindest in der Partie gegen Argentinien zur Hälfte aus noch für die U21 spielberechtigten Jugendlichen, bemerkt in der Berliner Zeitung Andreas Lesch das Problem der deutschen Mannschaft: „Sie ist gnadenlos jung. Sie versammelt viele begabte Kräfte, die in der großen, weiten Fußballwelt gerade erst ankommen. Jedes dieser Talente verspricht eine erfolgreiche Zukunft zu haben. Die Frage aber ist, ob ein Team mit vier, fünf, sechs von ihnen schon in der Gegenwart, bei der WM in Südafrika, bestehen kann. Diese Ballung von Jünglingen belegt, dass Bundestrainer Joachim Löw sein Team konsequent erneuert und dass der deutsche Fußball zurzeit keine Nachwuchssorgen hat. Löws Strategie ist alternativlos; alternde Kräfte wie Torsten Frings muss man sich nicht zurückwünschen. Nur hat die Niederlage gegen Argentinien auch die Risiken und Nebenwirkungen des Radikal-Umbaus gezeigt. Plötzlich standen da viele Spieler auf dem Platz, die eine Schulter zum Anlehnen gebraucht hätten. Diese Schulter war nicht da.“

Auch in der SZ hat Christof Kneer dieses Problem erkannt, denn die Deutschen hätten gewirkt „wie unbedarfte Heranwachsende, deren Spielfreude an kampferprobten Veteranen wie Veron, Samuel oder Heintze zerschellte. Manchmal sah es aus, als habe der DFB zu Übungszwecken eine U23-Olympiamannschaft aufgeboten, verstärkt mit dem kampferprobten Ballack.“ Wie dem auch sei, eine Alternative dazu gebe es nicht. „Löw weiß, dass er keine Wahl hat. Sein Kader ist ja verbandshistorisch: In ihm spiegeln sich all die schweren Versäumnisse der neunziger Jahre. Die Spieler, die damals nicht ausgebildet wurden, sind heute nicht da.“

René Adler büßt Per Mertesackers fehlende Schnelligkeit

René Adler patzt beim Herauslaufen, ist aber als letztes Glied einer Fehlerkette zum Herauslaufen gezwungen. Den Umgang mit diesem Fehler lobt Christian Eichler lobt in der FAZ: „Adler zeigte sich klug genug, sein Malheur nicht kleinzureden. Denn jeder Torwart ist nur so gut wie sein letzter Fehler – und so glaubwürdig wie seine Art, damit umzugehen.“

Frank Hellmann äußert sich etwas widersprüchlich zum selben Thema in der FR: „Adlers überflüssiger wie überhasteter Ausflug war möglicherweise auch dem Umstand geschuldet, dass Abwehrchef Per Mertesacker nicht eben der Schnellste ist, entschuldigt aber nicht die Fehleinschätzung des 25-Jährigen. Damit ist die Torwartdebatte wieder entfacht, an der sich Bundestrainer Joachim Löw naturgemäß nicht beteiligte. Kaum zur Nummer eins ernannt, spürt Adler auch schon, auf welch schmalem Grat die Schlussleute von heute sich bewegen.“ Tatsächlichen Anlass, den ersten Mann zu tauschen, sieht Hellmann jedoch nicht.

Warum dann diese Formulierung von der neu entfachten Torwartdebatte?

Podolskis Probleme mit der Ironie

Lukas Podolski bewies einmal mehr seine Dünnhäutigkeit, die nicht zwangsläufig nur mit seiner erfolglosen Spielweise der letzten Monate zu tun haben muss, als er auf die ironischen Bemerkungen von Christian Ortlepp mit der Androhung von Prügel reagierte. Später habe er eingesehen, dass er sich im Ton vergriffen habe und sich entschuldigt. Womit Bierhoff, Löw und Co. einmal mehr demonstrieren, dass sie den Unterschied von „entschuldigt werden“ und „um Entschuldigung bitten“ nicht kennen. Was wiederum nur Haarspaltereien sind, dennoch bleiben zwei Fragen: Wo sonst, wenn nicht hier? Und: Hat Ortlepp Podolski nun entschuldigt oder nicht?

Jens Mende interviewt bei Spiegel Online Jogi Löw, der neben dem Inschutznehmen René Adlers von einem bestehenden Gerüst spricht. Noch offene Baustellen sollen in den vier Wochen der WM-Vorbereitung angegangen werden. Wenig Überraschendes also.

Nicht wieder wie bei einer Castingshow

Man habe ja noch Zeit, die man auch nutzen werde, glaubt Andreas Lesch (Berliner Zeitung): „Speziell Löw kultiviert diese Hoffnung. Vor der WM 2006 hat er als Assistent von Jürgen Klinsmann im Trainingslager in Genf aus einem verunsicherten Spielerhäuflein eine euphoriebetriebene Einheit geformt. 2008 ist ihm die Vorbereitung weniger gut gelungen. Er hat die Spielerauslese zur Castingshow überhöht und den lange verletzten Verteidiger Christoph Metzelder mit ins Turnier geschleppt. Diese Fehler will Löw nicht wiederholen.“ Von diesen beiden Vorbereitungen sei die „Erkenntnis im Gedächtnis geblieben, dass sie Vorbereitungsweltmeister sein muss, um bei einer WM bestehen zu können. Sie geht mit dieser Wahrheit angenehm unaufgeregt um. Sie schätzt ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen realistisch ein; diese Stärke kann noch wertvoll werden.“

Jogi Löws Kritik an seinem Team sei umfassend gewesen, berichtet Philipp Selldorf in der SZ. Zunächst habe er sein Team zwar gelobt, dann aber die lange Liste der Versäumnisse begonnen: „Keinen Druck erzeugt, keine Anspielstationen geschaffen, zu langsam umgeschaltet, zu viel quer gespielt, zu viele Zweikämpfe verloren, zu lang den Ball gehalten, zu zögerlich agiert, zu wenig Mut gezeigt.“ Auch Löw wird also nicht entgangen sein, was Selldorf gesehen hat: „Diese deutsche Mannschaft machte den Eindruck, als stecke sie noch im frühen Rohbauzustand, und das hat auch keiner der Betroffenen geleugnet. Auf Sizilien und in Südtirol soll aus der wackligen Konstruktion ein grundsolides südafrikataugliches Bauwerk entstehen. Beim DFB träumt man von einer wunderbaren Verwandlung wie vor der WM 2006, als es den Deutschen unter Anleitung von Jürgen Klinsmann und Joachim Löw pünktlich zum Wettkampf gelang, sich taktisch und konditionell einzustimmen.“

Kommentare

17 Kommentare zu “Deutschland – Argentinien: Nach der Chancenlosigkeit ist vor der Vorbereitung”

  1. Nixwisser
    Freitag, 5. März 2010 um 14:57

    Das Spiel war unglaublich ernüchternd. Argentinien hat nicht geglänzt, war aber unserer Elf in allen Belangen überlegen. Wenn man bedenkt, daß sich diese Truppe nur mit Ach & Krach auf den letzten Drücker qualifiziert hat. Selten habe ich eine deutsche Mannschaft gesehen, die so chancenlos war. Die einzige Hoffnung die bleibt, ist eine akribische Vorbereitung, bei der die so oft beschworene deutsche „Turniermannschaft“ zum x-ten mal wiedergeboren wird.

    Wir können gegen die Großen im Weltfußball einfach nicht mehr gewinnen. Wenn man das Viertelfinale 2006 als Unentschieden wertet, liegt der letzte Sieg gegen BRA, ITA, FRA, SPA oder NL fast zehn Jahre zurück: 2000 gab’s ein 4:1 gegen Spanien. Und damals zählte Spanien nicht zur ersten Garde.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber ich bin erst mal bedient.

  2. Marlis
    Freitag, 5. März 2010 um 15:09

    Ich hab das Spiel live gesehen u. fand die Argentinier auch nicht sehr viel besser.
    Allerdings haben sie natürlich mehr Führungsspieler als die Deutsche Elf. Ballack ist ja fast der einzige Überlebende aus der 30er Altersklasse.
    Ich denke, wenn er die Mannshcaft aufstellen würde, wären Frings und Kuranyi dabei…u.somit zwei Führungskräfte. Schließlich kann Ballack nicht noch zusätzlich eine Jugendmannschaft auf dem Platz coachen.

  3. Oliver Fritsch
    Freitag, 5. März 2010 um 15:17

    Zählt Portugal nicht, Nixwisser? Aber von Pingeligkeiten abgesehen – ich stimme zu und behaupte, das liegt am Mittelmaß der Bundesliga. Was zugegebenermaßen keine originelle These ist.

  4. Heffer
    Freitag, 5. März 2010 um 15:35

    Es wundert mich, dass das Stellungsspiel der Innenverteidiger beim Gegentor nicht thematisiert wird, wie es Oliver Fritsch in seinem Live-Ticker richtig erkannt hat.

    Wenn Mertesacker bloss bis zur Mittellinie aufgerückt wäre, hätte Adler seinen Ausflug nicht unternommen, traue ich mich zu behaupten.

  5. Nixwisser
    Freitag, 5. März 2010 um 15:48

    @OF: Nein, Portugal und England sind keine richtig Großen, eher Halbstarke. Aber ich gebe zu, die Auswahlkriterien sind subjektiv. 🙂

  6. Heffer
    Freitag, 5. März 2010 um 15:52

    ich muss mich berichtigen, die FAZ , genauer Horeni hats ebenso gesehen.

  7. Hans Dampf
    Freitag, 5. März 2010 um 16:21

    @Marlis: Ich stand in der Südkurve (sonst wars ja mal wieder ein Friedhof), und das Stellungsspiel beider Mannschaften war defensiv wirklich gut, eher ausgeglichen. Aber ich fand das gesamte deutsche Mittelfeld war ein Totalausfall. Gerade von Ballack kann man mehr als ein rüdes Foul, 2-3 Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und einen vergebenen Kopfball erwarten. Das Offensivspiel der Argentinier war deutlich konsequenter – Lahm wurde insgesamt zu 3 geldbwürdigen Fouls gezwungen.

    @Oliver Fritsch: Wieso hat die BuLi Mittelmaß? Welche Ligen sehen Sie denn vor ihr? Ich sehe Italien nur leicht verbessert, ansonsten nur England und Spanien. Viertbeste Liga, das ist doch kein Mittelmaß!

    @Heffer: Ich gebe Dir Recht, mindestens 4/5 des Gegentors gehen auf Mertes Offensivdrang zurück. Mich irritiert beim modernen Fußball auch immer, dass Innenverteidiger bei Standards grundsätzlich in den gegnerischen Strafraum mit vorrücken – das sollte m.E. nur bei schnellen IVs gemacht werden.

    Ein Aspekt der fast nicht beleuchtet wurde: Die Deutschen hatten durchaus semi-gefährliche Freistöße aus dem Halbfeld, aber Schweinsteiger, Ballack , Boateng (und leider nur 1x Özil) haben sehr mittelmäßige Schüsse fabriziert.

  8. Stevie
    Freitag, 5. März 2010 um 16:57

    Ich denke nicht, dass Merte hier einen groben Fehler gemacht. Für mich sah es im Fernsehen so aus, als wäre er vor allem überrascht gewesen seinen Torhüter am Mittelkreis zu begegnen. Überhaupt fand ich Adler zu aufgedreht bei diesem Spiel. So hat es mich auch sehr verwundert, dass er bei diesem Spiel kurz vor Ende im gegnerischen Strafraum auftauchte.

  9. Hans Dampf
    Freitag, 5. März 2010 um 17:19

    @Stevie: Schau’s Dir doch nochmal an:
    http://www.youtube.com/watch?v=owJ8OUSECaQ
    Mertesacker sichert nicht nach hinten ab, sondern steht auf gleicher Höhe mit Higuain. Dann läuft er kurz in Richtung Ball, bevor er merkt dass er Higuain im Rücken hat. Für mich hat er Higuain kurzzeitig vergessen. Und er ist halt nicht sehr schnell. Außerdem hat er sich bei dem Spiel noch ein paarmal verschätzt. Andrerseits ist er der meiner Meinung nach normalerweise ein Weltklasse-Innenverteidiger.

  10. Oliver Fritsch
    Freitag, 5. März 2010 um 17:23

    Mertesacker steht in der gegnerischen Hälfte. Das ist, sorry, ein Anfängerfehler. Der schon fast auch auf Thomas Schaaf zurückfällt. Tasci war übrigens auch nicht da.

  11. abiszet
    Freitag, 5. März 2010 um 18:34

    ich bleibe dabei (siehe auch zeit-ticker):
    die rechte seite war viel zu offen. da war niemand. da hat auch tasci nichts zu suchen 😉 und zb schweini kam nicht in den zweikampf und entblödet sich nicht, den arm zu heben wegen vermeintlicher abseitsstellung.

    im wiederholten anschauen und immer wieder anschauen muss ich auch klar sagen: merte hatte den besseren laufweg, higuain hatte aufgrund des passes den weiteren weg, merte haette den ball mit sehr hoher wahrscheinlichkeit abgelaufen. wenn nicht der übermotivierte adler rausgestürmt wäre (merte bricht sichtlich seinen sprint ab).

    waeren beide IVs an der mittellinie gestanden (wie von OF vorgeschlagen), waeren sie trotzdem von di marias ball überspielt worden (es sei denn sie sind schneller als higuain oder stellen ihn abseits). denn es war ein riesenloch um di maria.

  12. Diddi der Däne
    Freitag, 5. März 2010 um 19:18

    Also man könnte als Kriterium zum Beispiel die gewonnenen Titel nehmen. Demnach wäre England dabei, weshalb ja auch der Sieg im letzten Spiel im alten Wembley gemeinhin als letzter Sieg gegen einen „Großen“ gewertet wird.
    Portugal gehört darum für mich nicht zu den „Großen“, auch weil wohl keine Nation – nicht mal England – einen solchen Fliegenfänger wie Ricardo im Tor hatte (man denke nur an die beiden Schweinsteiger’schen Tore im Spiel um Platz 3 bei der WM 2006).
    Lange Rede, wenig Sinn: Man könnte durchaus sagen, dass Deutschland seit zehn Jahren gegen keinen „Großen“ gewonnen hat (und bemerkenswerter Weise es in dieser Zeit trotzdem zweimal in ein Finale und einmal in ein Spiel um Platz drei geschafft hat).

  13. Peter Glock
    Freitag, 5. März 2010 um 23:49

    Nach mehrmaligen Ansehen: Fehler des gesamten Deutschen Mittelfeldes plus Fehler von Adler.
    Mertesacker kann den Pass nicht verhindern. Das muss das Mittelfeld tun. Im Laufduell gegen Higuaín ist er sogar im Vorteil, bis er merkt, dass Adler rauskommt. Also lässt er ihn „ran“. Hätte Merte durchgezogen, dann hätte Higuaín den Ball nicht mehr gesehen und dann wäre die falsche Position an der Mittellinie nicht aufgefallen.
    Wie sagte Oliver Kahn: Typisches Missverständnis der Sorte: „Nimm du ihn – ich hab ihn sicher“.
    Auch die argentinischen Reporter konstatieren: „Higuaín nutzt einen Fehler des deutschen Torwarts aus, denn der kam raus, obwohl da ein deutscher Verteidiger herankam.“

  14. Oliver Fritsch
    Samstag, 6. März 2010 um 12:49

    Nee Jungs, da liegt Ihr falsch. Die Innenverteidiger (oder die, diese Position in dem Moment einnehmen) dürfen nicht über die Mittellinie. Das sind die Basics des Abwehrspiels.

    Wenn meine Innenverteidigung (Landesliga Hammonia) das gemacht hätte, müssten wir reden.

  15. Jan
    Sonntag, 7. März 2010 um 14:43

    Ich frage mich, warum Mertesacker da nicht zum Ball geht, sondern dann den Schlenker links an Adler vorbei macht, als er den rauslaufen sieht? Er steht doch besser zum Ball als der Argentinier, sieht zumindest aus der Hintertor-Vogelperspektive so aus.
    @ Stevie: Kam mir auch so vor, dass er übemotiviert war.

  16. MS
    Sonntag, 7. März 2010 um 22:32

    Mag ja sei, dass Mertesacker zu hoch steht – aber er hätte bis zum Strafraum die Chance gehabt, den „Fehler“ auszubügeln – diese Chance hat ihm Adler genommen; auch für mich bricht er sichtlich seinen Sprint wegen Adler ab.

  17. juwie
    Montag, 8. März 2010 um 17:50

    @Didi (Nr. 12)

    Englands Titel von ‚66 zählt? Dann wäre aber auch Uruguay ein Großer. Und da Spanien nie Weltmeister war, auch die Europameister Russland (‚64), Tschechien bzw. Slowakei (‚76), Dänemark (‚92 – das ist wohl der tiefere Grund für diese Definition 😉 und natürlich Griechenland (bzw. natürlich das „Ein-Mann-Team Rehakles).
    Und dann natürlich auch die Schweiz: http://www.tou.ch/blog/2008/04/25/schweizer-fussballer-waren-1924-europameister/

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