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Ball und Buchstabe

Flattert der Ball oder doch schon die Nerven?

Jan-Carl Ronnecker | Dienstag, 15. Juni 2010 Kommentare deaktiviert für Flattert der Ball oder doch schon die Nerven?

Jamie Carragher sieht Deutschland im Vorteil, da der WM-Ball bereits in der Bundesliga zum Einsatz kam, aber bis auf England haben nahezu alle Mannschaften Erfahrung mit dem Spielgerät

Angus McKinnon (Timeslive) erinnert daran, dass Jabulani in der Bundesliga bereits vor Monaten eingeführt wurde und hört sich die Klagen Carraghers an: „‚Es ist für die Deutschen auf jeden Fall einen Vorteil. Das ist mit Sicherheit so. Es ist offensichtlich. Der Ball ist sehr gewöhnungsbedürftig.‘“ Nichtsdestotrotz stelle Carragher aber klar, „dass er mit seiner Kritik am WM-Ball nicht den beeindruckenden Auftritt relativieren will, der gezeigt hat, dass auch diesmal Deutschland eine Größe ist, mit der bei der WM zu rechnen sein wird.“

„Es scheint, als hätten uns die Deutschen wieder überlistet“, beginnt Matt Lawton (Daily Mail) seinen Kommentar, um dann festzustellen: „Ebenso die Spanier, Niederländer, Franzosen, Schweizer, Japaner, Potugiesen und die cleveren Burschen aus Argentinien. Selbst die Amerikaner, scheinen etwas mehr gesunden Menschenverstand gezeigt zu haben. Warum? Im Gegensatz zu den Engländern, haben sie alle seit Monaten mit dem umstrittenen neuen Adidas-Ball gespielt.“ Zum Beweis werden alle Wettbewerbe aufgelistet in denen der Ball zum Einsatz kam und es wird durchgerechnet: „51% der Spieler bei dieser Weltmeisterschaft haben im Vorfeld mit dem Jabulani gespielt, aber niemand aus dem englischen Team.“

Magisches Duschgel

Johannes Diederich verweist in der Berliner Zeitung auf die Bedeutung traditioneller Heiler im afrikanischen Fußball und schaut einem Medizinmann über die Schulter: „Ngema arbeitet weder mit Fetischen noch mit Opferritualen. Er konzentriert sich auf kraftspendende Lösungen, mit denen sich seine Klienten kurz vor dem Match zu waschen haben. Für den Torwart gibt es eine spezielle Mischung: ‚Oder warum denken Sie, dass mancher Spieler bei einem Elfmeter scheinbar grundlos weit über den Querbalken schießt?‘“ Ob die eingesetzten Substanzen unbedenklich sind, sei jedoch nicht völlig klar: „Lediglich dass er nur heimische Kräuter benutzt, gibt Ngema preis. Auf einem medizinischen Kongress vor der WM räumten westliche Spezialisten ein, dass es sich bei Muti möglicherweise um eine Art Doping handele: Man wisse allerdings zu wenig auf dem Gebiet, um regulierend eingreifen zu können.“

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