WM 2010
Afrikas Chancen bei der WM
| Mittwoch, 16. Juni 2010Nach den ersten Spielen der Vorrunde haben die sechs afrikanischen Teilnehmer verschiedene Erfolgsaussichten, die Elfenbeinküste imponiert dabei der internationalen Presse
Vor dem zweiten Gruppenspiel der Bafana Bafana gegen Uruguay analysiert Hizuta Atsushi in der japanischen Zeitung Asahi die Chancen der sechs afrikanischen Mannschaften, in die Runde der letzten 16 vorzudringen. Insbesondere Ghana traut er das Weiterkommen zu: „Bei ihrem Sieg gegen Serbien spielten sie sehr geduldig. Die Gewandtheit eines jeden Spielers, die typisch afrikanisch ist, zeigte sich in positivem Sinne, sie standen hinten sicher und warteten auf Fehler des Gegners. So könnten sie auch in Zukunft erfolgreich sein. Im zweiten Spiel gegen Australien wird sich zeigen, ob sie an der Seite Deutschlands ins Viertelfinale einziehen können.“ Auch bei den Ivorern sieht Atsushi das Potential vorhanden, das Achtelfinale zu erreichen: „Sie haben gegen Portugal ihr Können bewiesen. Auch wenn das Spiel sehr stark taktisch geprägt war, ließen die Spieler ihre individuelle Klasse erkennen.“ Bei Nigeria bestehe trotz der Niederlage noch Hoffnung, die Vorrunde zu überstehen, für Algerien jedoch werde es schwierig. Ebenso für Kamerun: „Im Spiel gegen Japan konnte Kamerun nicht sein wahres Gesicht zeigen. Alles wird davon abhängen, ob Trainer Paul Le Guen es schafft, die Fähigkeiten Eto‘os mit denen der restlichen Mannschaft wieder zu vereinen.“ Die Südafrikaner hätten im ersten Spiel unter Beweis gestellt, dass sie in der Lage sind, dem enormen Druck standzuhalten: „Um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren, sind allerdings heute Abend drei Punkte gegen Uruguay essentiell.“
Dominante Ivorer
Auch die französische Le Monde bescheinigt der Elfenbeinküste eine gute Leistung im ersten Vorrundenspiel gegen die Portugiesen. Am Ende habe es für die Ivorer nur aufgrund ihres ungenauen Spiels nicht zum Sieg gereicht: „Trotz eines überlegenen physischen Auftritts und einer taktischen Ordnung, die Cristiano Ronaldo fast komplett ausschaltete, verpassten es die Spieler von Sven Göran Eriksson durch fehlende Präzision in den entscheidenden Aktionen, ihre Überlegenheit zu nutzen.“ Die defensive Arbeit eines Legionärs aus der Bundesliga wird dabei besonders gewürdigt: „Guy Demel war als rechter Außenverteidiger am häufigsten mit der Deckung Ronaldos betraut und erfüllte diese Aufgabe bemerkenswert.“ Für die sichtbare Überlegenheit in der ersten Halbzeit hätten vor allem das große Engagement, die intelligente Organisation und ein „lebendiger Gervinho“ gesorgt.
Aus dem Französischen übersetzt von Jonathan Lütticken, aus dem Japanischen von Angela Falero und Christian Schwöbel.
Kommentare
1 Kommentar zu “Afrikas Chancen bei der WM”
Donnerstag, 17. Juni 2010 um 12:49
Respekt, jetzt sogar japanisch!