Ball und Buchstabe
Schlechter Fußball wegen schlechtem Wetter?
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| Mittwoch, 16. Juni 2010Die spielerische Klasse in Südafrika lässt bisweilen zu wünschen übrig und die Presse fragt sich, welche Rolle die klimatischen Bedingungen dabei spielen
Daniel Stolpe (Welt) verzweifelt am schwachen Niveau der WM und spart keineswegs an Kritik: „Nach diesem ersten Viertel der Gruppenspiele sei ein erstes, aber ganz deutlich formuliertes Fazit gestattet: Diese WM macht keinen Spaß!“ Die deutsche Nationalmannschaft habe immerhin noch den Torschnitt nach oben getrieben. Von den meisten anderen Teams wie Brasilien und Italien zeigt er sich dagegen schwer enttäuscht, doch es ginge noch schlimmer: „Alle übrigen Spiele waren sogar absolute Langweiler. Slowenien und Algerien, Neuseeland und die Slowakei, Japan und Kamerun – solche Kicks will kein Mensch sehen.“ Gründe für die schlechten Spiele kann er aber nicht liefern: „Das Klima? Der Ball, der Dauerlärm der Vuvuzelas? Was auch immer es sein mag – so kann, so darf es nicht weitergehen!“
Auch Mark Odgen (Daily Telegraph) sorgt sich um die spielerische Klasse bei der Weltmeisterschaft. Für ihn spielt das Wetter eine bedeutende Rolle. Doch müssten die Akteure sich bei diesen Temperaturen eigentlich wohlfühlen: „Wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Weltklassespieler ihr Geld in Europa verdient, sollten ihnen die winterlichen Bedingungen bei dieser WM normalerweise nichts ausmachen.“ Vor allem die verschiedenen klimatischen Gegebenheiten würden ihren Teil zu den schwachen Spielen beitragen. So habe die Begegnung zwischen Deutschland und Australien „bei typischem World-Cup Wetter stattgefunden, während zwei der schlechtesten Spiele – Italien gegen Paraguay und Frankreich gegen Uruguay - bei tristem Wetter ausgetragen wurden.“ Das Klima trage also einen Großteil dazu bei, „die Qualität des Fußballs zu reduzieren und auf das Level der hinteren Tabellenregionen der Premier League zu ziehen.“