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WM 2010

Englische Ernüchterung, amerikanisches Comeback

Jan-Carl Ronnecker | Samstag, 19. Juni 2010 Kommentare deaktiviert für Englische Ernüchterung, amerikanisches Comeback

England kommt nicht über ein weiteres Unentschieden hinaus. Das Spiel USA-Slowenien sieht zwei unterschiedliche Halbzeiten

Richard Williams (Guardian) ist bedient: „Einmal mehr spielt England, als wäre das Drehbuch von einem untalentierten Witzbold geschrieben worden. Um zu Slowenien und zur Tabellenspitze aufzuschließen, um der eigenen Moral einen Schub zu geben und um dem Trainer eine schöne Geburtstagsfeier zu ermöglichen, hätten sie gewinnen müssen. Stattdessen mühten sie sich mit einer Leistung, die noch deutlich schlechter war als jene zum Auftakt gegen die USA, zu einem torlosen Unentschieden.“

Immerhin eine Baustelle sei vorerst geschlossen worden, muntert Frank Hellmann (Tagesspiegel) auf: „Die wohl beste Nachricht für das Mutterland des Fußballs aus dem zweiten Gruppenspiel lautet daher: Zumindest vorläufig ist der WM-Torwart 2010 gefunden. Nicht unerwartet hatte Capello statt Pannen-Keeper Robert Green nun David James aufgeboten (…). Dass das Resultat gegen Algerien nicht besser ausfiel als gegen die USA, daran war diesmal tatsächlich nicht Englands Keeper schuld.“

Eine Aufholjagd, der der krönende Abschluß verwehrt wird

Der Auftakt des Spiels USA-Slowenien lief nicht so, wie es Nancy Armour (Boston Globe) erwartet hatte: „Die USA kamen mit dem Vorteil, England zum Auftakt ein Unentschieden abgerungen zu haben und hätten mit diesem Selbstvertrauen das kleine Slowenien vom Anstoß an beherrschen sollen. Stattdessen muteten sie unsicher wie komplette WM-Neulinge an. Die Verteidigung war lückenhaft und es gab einige sehr offensichtliche Missverständnisse. Trainer Bob Bradley verteidigte sein Team mit dem Hinweis, man brauche Zeit, um sich in solch ein taktisch geprägtes Match einzufinden. Das jedoch gelang Slowenien in Windeseile.“

In Halbzeit zwei folgt das Comeback, jedoch verwehrt der Schiedsrichter das ganz große Happy End. George Vecsey (New York Times) flüchtet sich in den Konjunktiv: „In der zweiten Hälfte spielten die USA endlich ihre Stärken ungebremst aus – Schnelligkeit, Giftigkeit, Mut. Aus Fatalismus wurde Hoffnung. Und dann wurden sie um den Lohn gebracht. Wenn sie jedoch von Beginn an so furios aufgespielt hätten, wären sie nicht auf das nicht gegebene Tor von Edu, das eindeutig regulär war, angewiesen gewesen.“

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