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Abschied für den Feuerwehrmann
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| Freitag, 25. Juni 2010Jörg Berger hat niemals aufgegeben, sein Ruf als nimmermüder Retter ist legendär. Seinen schwersten Kampf hat der 65-Jährige verloren – die Bundesliga trauert
Jürgen Schmieder (SZ) erinnert an Berger und dessen Eigenschaft als „Feuerwehrman“: „Dieser Ruf verschaffte ihm immer wieder Anstellungen bei Vereinen, die sich in Abstiegsnot befanden. Ein langfristiges Engagement, verbunden mit der Möglichkeit, eine Mannschaft aufzubauen, war ihm nicht vergönnt – länger als drei Jahre durfte er bei keinem Verein bleiben. Dafür erlebte er allerhand Abenteuer. Berger war kein harter Hund. Wenn er über einen Spieler Witze machte (‚Mehr Chancen als du vergab nur der Frank Mill!‘), dann entschuldigte er sich meist sogleich. Und lachte. Er war stets zuvorkommend, freundlich und höflich, Kritik verpackte er in humorvolle Sätze wie: ‚Ihr spielt zu verkrampft, Ihr wollt zu viel auf einmal. Denkt an den alten Spruch: Fußball spielen und singen lässt sich nicht erzwingen.‘“ Der Mann, der laut Eintracht-Stürmer Jan Age Fjörtoft auch die Titanic gerettet hätte, erlag am 23. Juni seinem Krebsleiden.
Jörg-Berger Straße
Auch Thomas Kilchenstein (FR) trauert um den sympathischen Trainer und beschreibt eine der zahlreichen Anekdoten aus dem Leben des gebürtigen Leipzigers: „In Frankfurt gibt es eine Berger Straße. Sie beginnt in der Stadtmitte und verbindet das Nordend mit Bornheim, zwei der angesagtesten Stadtteile der Mainmetropole. Als der Trainer Jörg Berger 1999 Eintracht Frankfurt in einem furiosen Finale vor dem Abstieg bewahrt hatte, mit jenem dramatischen Wimpernschlagfinale und einem 5:1 gegen dem 1.FC Kaiserslautern, haben noch in der gleichen glückseligen Nacht ein paar Eintracht-Fans über das Straßenschild den Zusatz ‚Jörg‘ auf Pappe angebracht − nun gab es eine ‚Jörg-Berger-Straße‘.“