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Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Am Grünen Tisch

Der Fußball ist ein Schmierensumpf

Jens Behler | Freitag, 25. Juni 2010 2 Kommentare

Hohe Fifa-Funktionäre haben eingeräumt, Bestechungsgelder in Millionenhöhe kassiert zu haben. Ihre Namen werden dadurch nicht öffentlich. Vetternwirtschaft auch in Südafrika

„Ein stillschweigender interner Deal – die Frage ist, warum: Weil die Haftbarmachung einzelner Funktionäre verbandsintern eine Lawine ausgelöst hätte, nach dem Motto: Warum ich – und der nicht? Die Vermutung liegt ebenso wie der Verdacht nahe, dass ein Schmiergeldprozess um Fifa-Funktionäre direkt die nächste WM 2014 in Brasilien betroffen hätte“, berichtet Thomas Kistner (SZ). Zum Hintergrund: „In Südafrika logieren Fifa-Boss Sepp Blatter und Kameraden in Pomp und Protz und düsen per Privatjet durchs WM-Land, gechartert wurden ‚Fifa One‘ und ‚Fifa Two‘, wobei letztere offenbar in ruandischem Besitz steht. Die Fußballbosse lassen sich als Heilsbringer huldigen, greifen Orden wie Bonbons ab und schielen auf den Friedensnobelpreis für ihr Afrika-Engagement. Mitten hinein in die postkoloniale Selbstfeier platzte gestern das Strafgericht des Schweizer Kantons Zug mit der Mitteilung, dass hohe Fifa-Funktionäre eingeräumt haben, offenkundige Schmiergelder in Millionenhöhe kassiert zu haben. Denn nur so konnten sie einen anlaufenden Strafprozess wegen Korruption abwenden – vor Gericht wären ihre Namen öffentlich geworden. Also erstatteten sie zwecks Verfahrenseinstellung der Fifa die von Sonderstaatsanwalt Thomas Hildbrand verfügte Summe von 5,5 Millionen Schweizer Franken zurück.“

Bruder des WM-Organisations-Chefs verdient mit

Jackie Mapiloko, Gcina Ntsaluba und Adriaan Basson vom südafrikanischen Mail&Guardian decken einen weiteren Ticketskandal auf. Diesmal geht es nicht um leere Sitzplätze, sondern um Vetternwirtschaft beim Ticketverkauf: „Es ist bewiesen, dass eine Firma, die dem jüngeren Bruder von WM-Organisations-Chefs Danny Jordaan, Andrew, gehört, vom offiziellen Fifa-Tickethändler und Hospitality-Anbieter Match Services eine Lizenz für den Verkauf der Ticketpackete in Port Elizabeth erhalten hat.“

Kommentare

2 Kommentare zu “Der Fußball ist ein Schmierensumpf”

  1. Heffer
    Freitag, 25. Juni 2010 um 11:51

    man muss nicht verstehen, wieso man sich aus einem Korruptionsprozess herausmogeln kann, wenn man etwas Erhaltenes einfach zurückgibt, oder?

  2. Peter
    Freitag, 25. Juni 2010 um 21:04

    Nein, das muss man nicht verstehen.
    Widerlich wie man sich mit Geld freikaufen kann und andere gehen für hunderttausend Euro in den Kerker, weil sie ihre Schulden nicht bezahlen können… Ekelhaft!

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