Ball und Buchstabe
Letzte Hoffnung Ghana
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| Montag, 28. Juni 2010Ghana zieht als einzige afrikanische Mannschaft ins Viertelfinale ein. Die Kommentatoren betonen die Bedeutung des Erfolgs und weisen auf ein strukturelles Problem des afrikanischen Fußballs hin: kurzfristig verpflichtete Trainer aus Europa
„So schön wie in der ersten Woche wird es nicht mehr werden. Die große Partylaune in Südafrika ist vorbei“, meint Christian Kamp (FAZ.net). Umso wichtiger sei der Einzug Ghanas ins Viertelfinale der WM: „Bei allem Drumherum, das eine solche Megaveranstaltung erfordert, geht es für die meisten Menschen jedoch vor allem um eines: um den Sport und um die Emotionen, die damit verbunden sind. Und in dieser Hinsicht ist der Erfolg zumindest einer afrikanischen Mannschaft ein nicht hoch genug zu schätzender Wert. Auch wenn das aus europäischer Perspektive überraschen mag: Nach allem, was man in Südafrika hört und sieht, wird der Erfolg Ghanas tatsächlich als einer für den ganzen Kontinent gesehen.“
Das Viertelfinale sei der „Lohn der Ruhe“, kommentiert Christian Zaschke (SZ). Denn die Tatsache, dass Ghanas Trainer Milovan Rajevic bereits seit 2008 ungestört arbeiten konnte, sei die Ausnahme in Afrika: „Der Erfolg der Ghanaer, so verdient er auch ist, kann nicht über ein strukturelles Problem des afrikanischen Nationalmannschaftsfußballs hinwegtäuschen. Die teils hochkarätig besetzten Teams stagnieren seit Jahren, die kurzfristig verpflichteten Trainer aus Europa stehen nicht für Aufbau und Kontinuität sondern für das Gegenteil.“