Deutsche Elf
Die Macht des Trainers, ungleiche Philosophien und prominente Unterstützer
| Freitag, 2. Juli 2010Joachim Löw gibt auch nach der WM den Ton an, doch in der Heimat hegen nicht alle Sympathien für den Bundestrainer
Für Hanns-Bruno Kammertöns (Zeit Online) hat sich der Bundestrainer durch den bisherigen Verlauf der WM eine gute Ausgangsposition für die Zeit nach dem Turnier geschaffen: „Während andere in den WM-Arenen gern ihren Marktwert optimieren, orientiert sich Löw an Begriffen wie Demut, Loyalität und Zuverlässigkeit. Angriffe gegen enge Mitstreiter pariert er ohne Kompromisse, auf seine schützende Hand ist Verlass. Nie war der Trainer machtvoller als nach dem Sieg gegen England, auch eine Niederlage gegen Argentinien an diesem Samstag könnte daran nichts ändern: Eine weitere Zusammenarbeit mit dem DFB gibt es nur zu seinen Bedingungen.“
Bildungsbürger gegen Villa-Miseria-Kind
Daniel Müksch (Focus Online) sieht beim Viertelfinale zwischen Deutschland und Argentinien auf den Trainerbänken verschiedene Ideologien aufeinandertreffen: „Ihre Trainerphilosophien hängen eng mit ihren Lebensläufen zusammen. Hier der wohlerzogene Bildungsbürger, der akribische Arbeiter, der mäßig begabte Teamplayer. In kleinen Schritten dient sich der Badener durch die Welt des Fußballs. Dort das Villa-Miseria-Kind, der Goldjunge (‚pibe de oro‘), die Ikone von 40 Millionen Argentiniern. Aus dem Nichts gelingt dem kleinen Diego der fulminante soziale Aufstieg, gefolgt von einem beispiellosen Absturz. In Südafrika haben beide als Trainer bisher die deutlichsten Spuren hinterlassen. Diego Maradona als die personifizierte Spaßgarantie mit Fremdschämpotenzial. Joachim Löw als Prozesstrainer.“
Probleme mit Löw
Uwe Marx (FAZ.net) befasst sich mit prominenten Wegbegleitern des deutschen Teams: „Michael Ballack, der Kapitän der Mannschaft, der von Philipp Lahm ja nur vertreten wird, hat sich als Unterstützer angekündigt. Der Rückkehrer in die Bundesliga, genauer: zu Bayer Leverkusen, ist ein weiterer prominenter – und in diesem Fall gut bekannter – Zuschauer, der Löws Team gegen Argentinien vom Tribünenplatz aus beobachten will. In diese Kategorie gehört auch, natürlich noch gewichtiger, Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es ist davon auszugehen, dass diese beiden die DFB-Vertretung ohne Ausnahme unterstützen. Bei einem, der von zu Hause aus die WM verfolgt, ist das nicht so sicher. Torsten Frings, der beim Viertelfinale 2006 gegen den selben Gegner noch dabei war, vor dieser WM aber von Löw aus dem Kader gestrichen worden war, ließ via Interview wissen, wie seine Sympathien verteilt sind. Er habe mit niemandem beim DFB Probleme, schon gar nicht mit einzelnen Spielern. Es gebe nur eine Ausnahme – den Bundestrainer. Frings weiß, was die Mannschaft gegen Argentinien erwartet. Er war wegen einer Tätlichkeit nach Abpfiff des Spiels für das danach folgende Halbfinale gesperrt worden.“
Kommentare
18 Kommentare zu “Die Macht des Trainers, ungleiche Philosophien und prominente Unterstützer”
Freitag, 2. Juli 2010 um 13:12
Frings sollte sich zurück halten. Es ist gut, dass er nicht dabei ist. Nicht wegen seines Verhaltens neben dem Platz, sondern der Art und Weise, wie wir ohne ihn auf dem Platz spielen.
Freitag, 2. Juli 2010 um 14:21
Hat der Thorsten nicht vor ungefähr zehn Jahren mal in der Nationalmannschaft gespielt? So fühlt sich das zumindest an.
Freitag, 2. Juli 2010 um 17:16
Also in dem Interview, dass die FAZ da zitiert (in der Welt war’s), ist Frings sehr eindeutig: Er sagt da, dass er den Jungs ganz fest die Daumen drücke und ihnen das Beste wünsche.
Freitag, 2. Juli 2010 um 20:36
Er soll aber endlich seinen Mund halten! Wen interessiert es denn, ob der Thorsten den Jogi leiden kann?
Schlimm wärs, wenn dieser Knaller durch ein sehr frühes Ausscheiden der NM Recht bekommen hätte.
Aber die Fakten stopfen ihm einen Lappen in die Gusche.
Er muss endlich akzeptieren, dass er einfach nicht schnell genug ist, dumme taktische Fouls dadurch begeht usw.
Wobei, lustig isses schon. Hat man was zum Quatschen 🙂
Freitag, 2. Juli 2010 um 22:16
@Peter (Glock)
Weshalb sollte ausgerechnet der Lutscher schweigen, wenn Sie doch auch nie die Klappe halten können?
Die Berechtigung einer Kritik am Trainer anhand der Ergebnisse der Mannschaft bestimmen zu wollen, ist übrigens selten einfältig.
Freitag, 2. Juli 2010 um 22:47
Weil er mir auf die Nerven geht. Deswegen!
Wollen Sie mir die Worte im Mund rumdrehen? Ergebnisse meint ebenso die Spielweise.
Freitag, 2. Juli 2010 um 23:38
Frings ist ein Lügner und ein unbeherrschter Trottel. Den Beweis hat er ja bei der Rangelei nach dem Argentinienspiel eindrucksvoll angetreten.
2 Tage lang, wenn ich mich nicht irre, hat er alle belogen, von wegen ‚Abwehrhandlung‘, remember?
Ich habe keine Lust auf ‚Was wäre, wenn‘-Spielchen, vor allem, weil sie 4 Jahre später mehr als müßig sind, aber der Typ Frings ist eine Nervensäge und eine beleidigte Leberwurst und sonst gar nix.
Freitag, 2. Juli 2010 um 23:44
@Peter (Glock)
Was meinen Sie, wem Sie so alles auf die Nerven gehen? Mir zum Beispiel. Trotzdem stelle ich mich nicht hin und fordere, dass Sie aber endlich den Mund halten.
Äußerst nervig ist zum Beispiel, dass Sie sich nicht klar ausdrücken können und deswegen einiges nicht so gemeint haben wollen, wie Sie es gesagt haben.
@Manfred
Frings ist ein Lügner und ein unbeherrschter Trottel? In irgendeinem Moment Ihres Lebens werden Sie sich vielleicht auch mal wie ein verlogenes Arschloch verhalten haben, dennoch bezeichnet Sie Jahre später nicht jeder noch im Präsens als ein solches.
Samstag, 3. Juli 2010 um 00:29
Kann sein, Moritz, gleichfalls übrigens. Nur: ich habe es ganz sicher nicht vor laufenden Kameras gemacht und es trotz Gegenbeweis weiter bestritten. Vielleicht hätte ich mich sogar entschuldigt, wer weiß?
Und solange sie nichts gegen die Charakterisierungen ‚Nervensäge‘ und ‚beleidigte Leberwurst‘ haben, ist es ja gut, denn die galten damals und tun es auch noch jetzt, nach allem, was man so liest. Kam auch nicht immer allzu beherrscht daher *g*.
Samstag, 3. Juli 2010 um 08:54
Ich hoffe, dass nach der WM beim if wieder die angenehme, übliche Diskussionsatmosphäre einkehrt.
Samstag, 3. Juli 2010 um 09:23
@Moritz:
Im Nachhinein sehe ich, dass ich nicht Ergebnisse, sondern Fakten geschrieben habe. Warum sie also die Diskussion angezettelt haben ist mir schleierhaft.
Oder ist Spielweise ein Element des „Äthers“.
🙂
Samstag, 3. Juli 2010 um 11:12
@Peter (Glock)
„Schlimm wärs, wenn dieser Knaller durch ein sehr frühes Ausscheiden der NM Recht bekommen hätte.“
Ihr einziger genannter Fakt war das Weiterkommen.
@Manfred
Selbstverständlich habe ich auch etwas gegen die Bezeichnung des Lutschers als Nervensäge und beleidigte Leberwurst einzuwenden.
Genial übrigens Ihre Argumentation, weswegen man Frings vier Jahre später immer noch abwerten dürfe. Alles wäre also in Ordnung, wenn es nicht vor laufender Kamera geschehen wäre und er es trotz Beweis noch bestritten hätte? Interessanter Gesichtspunkt, beleidigt den Intellekt, aber interessant. Das Sie sich übrigens bei bewiesenem Fehlverhalten nur vielleicht sogar entschuldigt hätten, glaube ich sofort.
Samstag, 3. Juli 2010 um 12:48
Nein, Moritz
Ich wehre mich genau gegen diese ergebnisorientierte (Im Sinne von „am Ende zählt nur der Sieg“) Bewertung der Arbeit des Bundestrainers!
Und genau diese eindimensionale Sichtweise hätte im Falle eines Ausscheidens in der Gruppenphase Frings bestätigt. Eben darüber bin ich froh, dass dieser Mann kein Scheinargument bekommen hat.
Wenn zum Beispiel Frankreich weitergekommen wäre, dann stünde für mich Domenech trotzdem in Frage. Einfach, weil es angesichts der Möglichkeiten der einzelnen Spieler Grottenkicks waren, die seine Mannschaft abgeliefert hat.
Samstag, 3. Juli 2010 um 14:48
@ Moritz: Mich beruhigt ungemein, daß derjenige, der hier mit völlig sinnfreiem und persönlich werdendem Blödsinn angefangen hat, auf einmal nur noch diese Schiene reitet und argumentativ komplett auf der Strecke bleibt.
Was habe ich denn bitte mit Frings zu tun oder gemeinsam oder beides? Nix, gar nix oder überhaupt nix? Genau.
Ich jedenfalls bim dem italienischem Fernsehen immer noch für die Bloßstellung von Frings dankbar. Das schwarz-rot-geile deutsche Fernsehen, dem die Bilder ebenfalls vorlagen, hat sie nicht gezeigt, was diese Bande gefählich nah ans BLÖD-Zeitungsniveau brachte.
Für mich ist Frings seither das, was ich anfangs geschrieben habe und fertig.
@ Peter: Domenech ist jetzt ein eher schlechtes Beispiel, Blanc stand ja schon als Nachfolger fest. Lippi, Capello oder jetzt Dunga hätten da eher den Kopf genagelt.
@ juwie: Die Hoffnung stibt zuletzt, aber besonders gut geht es ihr immo wirklich nicht.
Samstag, 3. Juli 2010 um 17:32
@moritz
Tolle Defensive
Tolle Offensive
3:0 nach 75 Minuten
brauchen wir noch mehr Fakten???
POLDIKLOSIJOGIARNI!
Samstag, 3. Juli 2010 um 20:26
@Manfred
Die Art und Weise, in der Sie Torsten Frings persönlich abwerten, ist einfach beschämend. Legen Sie diesen Maßstab mal an sich selbst an.
Sonntag, 4. Juli 2010 um 00:54
@moritz
Im Bezug auf Manfred gebe ich Ihnen recht.
Manfred sollte einfach sagen, dass er den Torsten einfach nicht leiden kann, dann hat es sich.
Sonntag, 4. Juli 2010 um 10:56
Ich kenn den Mann doch nur als Fußballer und da ist er mir verschärft negativ aufgefallen, wie man ja hat lesen können. Gleiches gilt ja auch für divese andere Krawallköpfe wie etwa den Proll Wollitz oder solche Dauerdummschwätzer wie Neururer. Lange Liste jedenfalls.
Und wenn mich Peters Glocken nix angehen, dann geht sie, Moritz, mein Stab nix an 😀