Ascheplatz
Einen Stern voraus
| Donnerstag, 15. Juli 2010Die zwei größten Sportartikelhersteller der Welt lieferten sich während der WM einen verbitterten Kampf um die Vorherrschaft – die Presse weiß, wer am Ende eindeutig die Nase vorn hatte
Das Finale Holland gegen Spanien war auch ein Duell der beiden großen Sportartikelhersteller Nike und adidas. Uwe Rizer (sueddeutsche.de) erklärt, warum adidas nicht nur aufgrund des Spanien-Sieges ein eindeutig besseres WM-Fazit ziehen kann: Die „fränkische Drei-Streifen-Marke“ habe nicht nur 13 Millionen Mal den offiziellen Spielball verkauft, sondern auch vom Pech des Konkurrenten profitiert. So zitiert Rizer einen Sprecher von Europas größter Fachhandelsorganisation: „In Deutschland konnte Adidas seinen Vorsprung gegenüber Nike definitiv ausbauen. Das dürfte international genauso gelten, denn Nike verlor seine Stars reichlich früh.“ Gemeint sind damit die vermeintlichen Superstars, mit denen der US-amerikanische Konzern vor der WM geworben hatte: „Tatsächlich hatte Nike seine komplette Werbekampagne auf Einzelstars aufgebaut. Oscarpreisträger Alejandro Gonzales inszenierte die Stars brillant in einem Werbeclip, der im Internet etwa 20 Millionen Mal angeklickt wurde. Doch ob Wayne Rooney, Didier Drogba, Cristiano Ronaldo oder Franck Ribery – auf dem Platz versagten die Individualisten reihum, spielten kläglich und schieden mit ihren Mannschaften frühzeitig aus.“ Wie wichtig dieser klare Punktsieg für adidas ist, zeigt der enorme Aufwand, der im Vorfeld des Turniers betrieben wurde: „Wobei sich der Kampf um die Fußball-Kundschaft bei dieser WM erstmals nicht nur über die Stadien und Fanmeilen, sondern ganz stark via Internet abspielte. Nike, Adidas und auch die Nummer drei Puma warben vor allem in sozialen Netzwerken mit Ausgaben wie nie zuvor.“
Kommentare
1 Kommentar zu “Einen Stern voraus”
Donnerstag, 15. Juli 2010 um 10:53
Der heißt Alejandro Gonzales Iñárritu, liebe SZ. Aber die Clips sind wirklich gut, Guy Ritchie hat ja auch schon einen wunderbaren Clip für Nike gedreht. Da hat Nike auf jeden Fall die Nase vorne, auch wenn sie bei der Wahl der Darsteller (bzw der gesponsorten Teams) ein wenig Pech gehabt haben.
Viel nerviger sind aber die Viral-Marketing-Clips, bei denen man nach kürzester Zeit merkt, das da alle Balltricks mit dem Computer gemacht worden sind. Die ersten dieser Art waren ja noch Gesrächsthema. Echt oder Fake? Aber zu diesem Zeitpunkt müssen die Firmen ihre Zielgruppe für ziemlich doof halten um diese Masche immer und immer wieder zu versuchen.