EM 2012
Sturmflaute bei den Eidgenossen und Frankreich unter Druck
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| Dienstag, 7. September 2010Während die Schweizer vor dem Spiel gegen England Sturmprobleme plagen, geht es nach Ansicht der Presse für die Franzosen gegen Bosnien-Herzegowina um das Abwenden einer Katastrophe
David Wiederkehr (SZ) sieht bei den Schweizern vor dem Spiel gegen Gruppenfavorit England vor allem Probleme im Angriff: „Seit Hitzfelds Arbeitsbeginn im August 2008 sind ihnen in 23 Länderspielen lediglich 28 Treffer gelungen.“ Doch „er werde auch künftig noch bedingungslos hinter Alexander Frei stehen. Im Angriff fehlt die Alternative. Blaise Nkufo, mit fünf Treffern noch maßgeblich für die WM-Teilnahme verantwortlich, in Südafrika aber enttäuschend, trat aus dem Nationalteam zurück. Nürnbergs Albert Bunjaku unterstrich gegen Australien zum wiederholten Male, dass er ein internationales Leichtgewicht ist. Leverkusens Eren Derdiyok vermochte die Zweifel auch im 26.Länderspiel nicht zu beseitigen. Und Nassim Ben Khalifa, vor neun Monaten mit der Schweiz U17-Weltmeister geworden, steht erst vor der Prüfung, ob ihm der Sprung vom Nachwuchs- zum Profifußballer gelingt. Beim VfL Wolfsburg jedenfalls hat er es noch nicht auf die Ersatzbank geschafft.“
Bosnien-Herzegowina auf Augenhöhe mit Frankreich
Für Lars Wallrodt (Welt Online) besitzt Bosnien-Herzegowina gegen Frankreich durchaus Siegchancen: „Am Dienstag kommt Frankreich ins längst ausverkaufte Asim-Ferhatovic-Hase-Stadion nach Sarajevo, und seit Tagen ist das Land wie elektrisiert. Zum einen, weil es der Weltmeister von 1998 ist, der sich die Ehre gibt. Zum anderen, weil es wohl nie wieder so leicht wird, diese Franzosen zu besiegen. Sieben Spiele in Folge haben die nicht mehr gewonnen, und das 0:1 gegen Weißrussland zum Auftakt der EM-Qualifikation wirkte nach der völlig verkorksten WM wie ein Keulenschlag. In Ibisevic, dem Wolfsburger Edin Dzeko und Zvjezdan Misimovic, der gerade vom VfL Wolfsburg zu Galatasaray Istanbul transferiert wurde, hat das bosnische Nationalteam eine der besten Angriffsreihen überhaupt. Dazu kommt in Sejad Salihovic ein weiterer Hoffenheimer, der seiner Mannschaft derzeit allerdings wegen einer Rot-Sperre aus den Relegationsspielen gegen Portugal fehlt. Auch Mensur Mujdza, der beim SC Freiburg spielt, entschied sich in diesem Jahr für die bosnische Staatsbürgerschaft, nachdem er in der Jugend für Kroatien gespielt hatte.“
Mehr Fragen als Antworten
Pierre Winkler (Focus Online) macht sich große Sorgen um die Franzosen: „Am Dienstagabend geht es in Sarajewo gegen Bosnien-Herzegowina, und dort ist Schlimmes aus französischer Sicht zu befürchten. Blanc stehen halb fertige Spieler zur Verfügung, die urplötzlich die französische Krise beenden sollen. Die wenigen Erfahrenen, die noch dabei sind, haben selbst mehr Fragen als Antworten. Eine weitere Niederlage darf sich Frankreich unter keinen Umständen leisten. Die weiteren Gegner, Albanien, Rumänien und Luxemburg, sind nicht zu fürchten. Doch das hatte man auch von Weißrussland gedacht.“