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Champions League

Alle lieben den deutschen Hasen

Kai Butterweck | Freitag, 17. September 2010 2 Kommentare

Nach zwei Galaauftritten genießt Mesut Özil bei Real Madrid höchste Anerkennung, die Presse teilt die Begeisterung, sieht in der Zukunft aber auch Probleme auf den Spielmacher zukommen

Ralf Itzel (Berliner Zeitung) zeigt sich erstaunt über die schnelle Eingewöhnung von Özil bei den Königlichen: „Mit 21 in einem fremden Land bei einem Weltklub auf Anhieb so zu glänzen, das ist schon bemerkenswert. Nicht mal Figo, Zidane oder Beckham, dessen Nummer 23 der Deutsche geerbt hat, eroberten die Herzen der Fans in nur zwei Heimspielen. Kein Wunder, dass Mourinho den für 18 Millionen Euro bei Werder Bremen ausgelösten Mittelfeldspieler als Schnäppchen bezeichnet. Dank Özils Fantasie kommt der neue Trainer beim anspruchsvollen Real-Fan auch mit seinem Defensivdenken davon.“

Klaus Bellstedt (stern.de) betont Özils unaufgeregte Art, die seiner Meinung nach zu einer der großen Stärken des Nationalspielers zählt: „Der Deutsch-Türke mag nicht im Mittelpunkt stehen. Das war bei Werder Bremen so, und das ist auch in der Nationalmannschaft ähnlich. Wenn er denn überhaupt spricht, haucht er abgehackte Sätze monoton in die Mikrofone. Sobald er die Umkleidekabine verlassen hat, trägt Mesut Özil seinen Muschelkopfhörer im Nacken. Er trägt ihn wie seine Brillantohrringe oder die strassbesetzte Baseballkappe, die er oft nach dem Spiel aufsetzt und die ihn aussehen lässt wie einen Hip-Hop-Star. In der Scheu liegt aber auch eine große Chance – gerade was das Überleben im Haifischbecken Real Madrid betrifft. Özil hat um sich herum längst einen Panzer gebaut. In seinem Leben dreht sich alles um Fußball. Wahrscheinlich ist er deshalb so gut.“

Kaka in Lauerstellung

Oliver Völkl (Focus Online) weist bei aller Euphorie aber auch auf zwei Probleme hin: „Der 21-Jährige erfüllt die Erwartungen, die man in der spanischen Hauptstadt nach dem prima WM-Auftritt in Südafrika bei seiner Verpflichtung in ihn gelegt hatte. Trotz des enormen Drucks spielt er frei auf, zieht die Fäden im Angriffsspiel und fühlt sich wohl dabei. Aber es gibt auch Probleme für den jungen Özil. Er spricht kein Spanisch, und auch sein Englisch reicht nicht aus, um die Anweisungen von `Mou` oder die Kollegen zu verstehen. Zudem soll er bisher kaum Freundschaften mit anderen Spielern außer Nationalmannschaftskollege Sami Khedira geschlossen haben. Während die Verständigungsprobleme sich mit der Zeit auflösen werden, sitzt ein weitaus größeres `Problem` momentan noch verletzt auf der Tribüne: Kaka. Wenn der brasilianische Superstar wieder fit wird, muss sich Mourinho überlegen, wem er die zentrale Rolle im Herzen des spanischen Edelclubs anvertraut. Einem gestandenen Superstar oder dem Talent aus Gelsenkirchen.“

Kommentare

2 Kommentare zu “Alle lieben den deutschen Hasen”

  1. Alle lieben den deutschen Hasen – indirekter-freistoss.de | Hasen Chat
    Sonntag, 19. September 2010 um 06:42

    […] Alle lieben den deutschen Hasenindirekter-freistoss.deRalf Itzel (Berliner Zeitung) zeigt sich erstaunt über die schnelle Eingewöhnung von Özil bei den Königlichen: „Mit 21 in einem fremden Land bei einem …und weitere » […]

  2. Freundschaftsspiel: Özil zurück nach Bremen! – Goal.com | Chatten Bremen
    Montag, 20. September 2010 um 08:54

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