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Internationaler Fußball

Kagawas Erben beim Asien-Cup

Matthias Nedoklan | Mittwoch, 19. Januar 2011 Kommentare deaktiviert für Kagawas Erben beim Asien-Cup

Der Asien-Cup ist nicht erst seit der Ankunft von Shinji Kagawa für Scouts interessant. Außerdem: Kritik an Blatter und Unregelmäßigkeiten beim Ronaldo-Transfer

Christof Kneer (SZ) beleuchtet den Boom asiatischer Kicker in der Bundesliga: „Die Liga wusste damals noch nicht, was sie heute weiß. Im August hielt die Liga den Dortmunder Shinji Kagawa noch für ein Phänomen der ersten Spieltage, für ein putziges Dribblerchen, dem im kompakten deutschen Fußball schon noch die Lust vergehen werde. Heute weiß die Liga, dass es Kagawas Gegenspieler sind, denen die Lust vergangen ist. Kagawa ist jetzt auch beim Asien Cup, er steht mit Shinji Okazaki im japanischen Team, das Saudi Arabien 5:0 besiegte, von ihm kam die Flanke in der 13. Minute.“ Der asiatische, besonders der japanische Fußball, hat enorm aufgeholt – so lautet das Fazit. Viele Spieler können sich in Europa nun durchsetzen.

Roland Zorn (FAZ) denkt an den Sturz von Sepp Blatter: „wenn sich erst die Europäer, vor allem deren große Ligen, verbündeten und Blatters Winterspielgedanken entschlossen bekämpften, könnte es eng werden für den Trickser und Antäuscher. Den von der Fifa unter viel Eigenlob verabschiedeten Jahresspielkalender für ein Januar-Spektakel in Qatar umzustellen, dagegen wächst der Widerstand – und damit auch die Gefahr, dass Joseph Blatter demnächst selbst ins Leere läuft. Mag Blatter sich noch für den größten Weltjongleur seines Sports halten, springt ihm doch längst der Ball zu oft vom Fuß.“ Die Vergabe der WM 2022 an Katar lege die ganze Misere der Fifa offen: Die weitreichenenden Konsequenzen einer Weltmeisterschaft im Wüstenstaat habe kein Mitglied des Exekutivkomitees durchdacht. Die Verlegung des Turniers in den Winter sei nicht die Lösung für die Probleme, sondern nur ein Resultat der Missstände in der Fifa.

Thomas Klemm (FAS) blickt auf die Ronaldinho-Rückkehr nach Brasilien: „Bei ihrer Suche nach Geld und Glück empfängt Brasilien seine Stars wie ein neues Phantasialand des Weltfußballs: Die Wirtschaft boomt, der Real als Währung hat deutlich an Wert gewonnen, Unternehmen investieren im Hinblick auf die Heim-WM 2014 zunehmend in den Fußball. Obendrein haben sich die Einnahmen der Liga aus Fernsehgeldern in den vergangenen sieben Jahren auf umgerechnet etwa 800 Millionen Euro mehr als verdoppelt, so dass die großen brasilianischen Klubs mittlerweile auch jene Spitzengehälter zu zahlen bereit sind, die sonst nur in Europas Topligen üblich sind.“ Auch der niedrige Steuersatz für Spitzenverdiener in Brasilien hilft bei der Gehaltsexplosion. Motivation für die Heimkehr: die alternden Stars könnten so noch an der WM im eigenen Land teilnehmen.

David Conn (The Guardian) durchleuchtet die Tiefen der Transfergeschäfte anhand eines Beispiels: Cristiano Ronaldos Wechsel von Sporting Lissabon zu Manchester United: „In einem Prozess in Portugal kam ans Licht, das beim Wechsel von Cristiana Ronaldo 1 Mio. Pfund an einen nicht benannten Agenten gezahlt wurden. Sir Alex Ferguson hat bisher immer behauptet, dass United Ronaldo nach einem Freundschaftsspiel gegen Sporting verpflichtet habe, andere Quellen behaupten, dass ein Transfer bereits länger geplant war.“ Im Prozess zwischen zwei Spieleragenturen, den der Guardian ausführlich begleitet, geht es um ungeklärte Zahlungen und nicht  eingehaltene Absprachen zwischen der Agentur Gestifute (Portugal) und der britischen Agentur Formation.

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