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Deutsche Elf

Italien ist kein Angstgegner mehr

Matthias Nedoklan | Mittwoch, 9. Februar 2011 Kommentare deaktiviert für Italien ist kein Angstgegner mehr

Deutschland gegen Italien – ein Fußballklassiker findet heute in Dortmund statt. Die Zeiten der 0:2-Pleite im WM-Halbfinale sind vorbei, die DFB-Elf strotzt vor Selbstbewusstsein.

Michael Horeni (FAZ) beschreibt die neue DFB-Elf: „Italien ist so etwas wie der große deutsche Angstgegner. In 29 Duellen hat es bisher nur zu sieben Siegen gereicht – bei doppelt so vielen Niederlagen. Der letzte Erfolg gegen Italien datiert aus dem Jahr 1995, und vor dem Duell des dreimaligen Weltmeisters gegen den viermaligen an diesem Mittwoch in Dortmund kehrt vor allem die Halbfinal-Niederlage bei der Weltmeisterschaft 2006 zurück. Aber nun, knapp fünf Jahre später, ist es schon so weit, dass der Bundestrainer warnt, den Angstgegner von gestern nicht zu unterschätzen.“

Andreas Lesch (Berliner Zeitung) sieht das neue Ego des Bundestrainers: „Er fühlt sich stark genug, um die einst gefürchteten Italiener dezent zu verspotten. Heute empfängt Löws Mannschaft die Squadra Azzurra in Dortmund zum ersten Test des Jahres. Es lohnt sich zurückzuschauen auf das letzte Duell der beiden Teams, auf das WM-Halbfinale 2006, ausgetragen am gleichen Ort, Endstand 0:2 in der Verlängerung. Wer die Nationalelf von damals mit der von heute vergleicht, der erkennt sie nicht wieder.“

Philipp Selldorf (sueddeutsche.de) jubelt über Mario Götze: „Er schöpft wie selbstverständlich aus seinem Repertoire, und das ist so substantiell, dass Männer ins Schwärmen geraten, die ansonsten von Berufs wegen sparsam umgehen mit Schwärmereien – weil sie wissen, was sie damit anrichten können.“

Philipp Selldorf (SZ) blickt auf den Mann zwischen den Pfosten: „Hauptberuflich ist Neuer Kapitän und Krisenmanager bei Schalke 04, aber auch das reicht noch nicht. Obendrein sieht ihn das Publikum als letzten verbliebenen Bewahrer der wahren Schalker Seele, was sich weniger gegen seine Mitspieler aus aller Welt richtet als gegen die eisgekühlte und inzwischen doch sehr umstrittene Vorgehensweise seines Vorgesetzten Felix Magath. Allein deshalb kann und will Manuel Neuer nicht über Bayern München reden. Den Zwiespalt merkt man ihm an.“

Birgit Schönau (SZ) kommentiert die Squadra Azzura: „Paolo Maldini hat dem Fußball Adieu gesagt, Del Piero und Totti werden ihm bald folgen. Heute hat Italien eine Regierungspartei, die sogar die eigene Nationalfahne boykottiert, während das Mutterunternehmen Fiat überlegt, nach Amerika zu ziehen.“

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