Bundesliga
Erst zu Guttenberg, dann van Gaal?
| Dienstag, 1. März 2011Auch beim bayrischen Rekordmeister wackelt die Verteidigung. Louis van Gaal schimpft, die Bosse schweigen und die Presse blickt immer noch auf das Debakel gegen Dortmund
Klaus Hoeltzenbein (SZ) warnt die Bayern: „Um die Gefahr für den FC Bayern in Gänze zu begreifen, muss vieles einbezogen werden. Zum Beispiel, dass das Champions-League-Finale 2012 in München stattfindet. Sollten die Bayern, derzeit Vierter, jedoch auch am Samstag in Hannover, derzeit Dritter, verlieren, hätten sie bereits fünf Punkte Rückstand auf jenen Platz, der die Chance zur Champions-League-Qualifikation erhält.“
Christian Eichler (FAZ) erfreut sich an der jugendlichen Frechheit von Kevin Großkreutz: „Großkreutz ist einer der Spieler, die dem Dortmunder Spiel diesen erfrischenden Hauch von Straßenfußball geben. Wort und Tat spielen bei ihm Doppelpass. Nach dem Schlusspfiff drückte er es so aus: ‚Große Klappe und was dahinter.‘“
Schweinsteiger patzt
Jörg Hanau (FR) blickt auf das rabenschwarze Spiel des Bastian Schweinsteiger: „Er versteckte sich nicht, versuchte, dem Spiel seiner Bayern ein Gesicht zu geben. Es war kein schönes. 121 Ballkontakte zählten die Statistiker für ihn. Der Höchstwert. Es wären besser ein paar weniger gewesen. Schweinsteiger patzte entscheidend.“
Jörg Hanau (FR) hakt die Saison ab: „Noch Fragen? Schon lange nicht mehr. Die Meisterschaft ist entschieden. Mit der 3:1-Gala im Wohnzimmer der Entthronten setzten die Borussen aus Dortmund ein weiteres Ausrufezeichen. Zehn Spieltage vor Ende der Saison ist zwar rechnerisch weiter alles möglich. Wer aber glaubt ernsthaft daran, dass sich Jürgen Klopp und seine Meisterbubis die Schale noch nehmen lassen?“
Bremen vor der Zäsur
Frank Hellmann (FR) kümmert sich um die Bremer Krise: „Wer dann sah, wie der Verteidiger Sebastian Prödl nach seinem 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit beim Jubellauf nicht mehr einzufangen war, wie der Trainer Thomas Schaaf dreimal die rechte Faust durch die Luft schleuderte, der konnte erahnen, wie sehr das Phänomen Abstiegskampf am grün-weißen Lebensnerv zehrt. Das letzte Mal, dass sich der in den vergangenen Jahren mit dem Dauerabonnement Champions League ausstaffierte Vorzeigeverein in einer so bedrohlichen Lage befand, war 1999.“
Ingo Durstewitz (Berliner Zeitung) warnt die Eintracht vor der 2. Liga: „Eintracht Frankfurt schickt sich an, den ewigen Bundesligarekord des 1.FC Köln zu knacken. Die Rheinländer waren in der Saison 2001/02 über zehn Spiele hinweg ohne Tor geblieben, nach 1034 Minuten erlöste ein gewisser Thomas Cichon den FC vom Torfluch, der Abstieg war dennoch nicht mehr zu verhindern. Und die Eintracht? Wartet seit 643 Minuten, also seit mehr als zehneinhalb Stunden auf einen Treffer, in der gesamten Rückrunde gelang kein Tor, immerhin ein Pünktchen.“
Kommentare
1 Kommentar zu “Erst zu Guttenberg, dann van Gaal?”
Dienstag, 1. März 2011 um 19:30
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