indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Am Grünen Tisch | Ball und Buchstabe

Technische Hilfsmittel drängen sich auf

Kai Butterweck | Dienstag, 8. März 2011 Kommentare deaktiviert für Technische Hilfsmittel drängen sich auf

Nach strittigen Entscheidungen in Stuttgart und Hamburg wird der Ruf nach technischer Unterstützung für die Schiedsrichter immer lauter. Außerdem: In Libyen trifft die arabische Revolution auch diverse Sportführer

Christian Eichner (taz) fordert Veränderungen: „2010 verkündete die FIFA das endgültige Aus für Chip und Kamera. Doch bei der WM in Südafrika gab es zahlreiche Fehler bei den Unparteiischen, der Höhepunkt war das nicht gegebene Tor von Frank Lampard im WM-Achtelfinale England gegen Deutschland. Blatter machte daraufhin eine erneute Kehrtwende, sagte, er wolle `in Zukunft eine konstruktive Diskussion` zu dem Thema führen. Seitdem wurde weiter nichts entschieden –  stattdessen werden immer noch Fußballweisheiten bemüht: So sei es, 44 Jahre nach dem `echten` Wembley-Tor, einfach nur ausgleichende Gerechtigkeit gewesen, dass der Lampard-Treffer nicht gegeben wurde. Und auch Mainz hat ja am Ende auch noch gegen den HSV gewonnen – ohne elektronische Hilfsmittel.“

Christof Kneer (SZ) amüsiert sich über die Haltung von Franz Beckenbauer: „Auf der Linie, hinter der Linie, vor der Linie, ist das nicht herrlich? Es gibt tatsächlich noch führende Vertreter in der Fußballbranche, die diese Debatte gerne führen, der führendste von ihnen ist Franz Beckenbauer. Er verweist immer auf den Folklore-Faktor, er konstruiert daraus eine Art Grundrecht des Fans auf Stammtischdebatten. Aber viele sind es nicht mehr, die Beckenbauer in seiner Retro-Haltung noch Folge leisten.“

Mehr auf sueddeutsche.de/sport

Das brennende NOK-Hauptquartier steht sinnbildlich für die Lage in der Krisen-Region

Jens Weinreich (Berliner Zeitung) beschäftigt sich mit den Unruhen in Libyen: „Zufall oder nicht? Zu Beginn der Kämpfe in Libyens Hauptstadt Tripolis brannte das Gebäude des Nationalen Olympischen Komitees. Libyens NOK wird natürlich von einem Gaddafi-Spross geführt, von Mohammed, dem ältesten Sohn des Diktators Muammar al-Gaddafi und dessen erster Gemahlin Fatiha. Gaddafi wiederum verfügt seit Jahrzehnten über beste Kontakte zum Fußball-Weltverband  und dessen Präsidenten Joseph Blatter. Das entflammte NOK-Hauptquartier darf sinnbildlich für die Lage in Nordafrika und im mittleren Osten stehen – der organisierte olympische Sport ist in der Hand der Mächtigen, dient nationalem Prestige und dunklen Geschäften, und wird deshalb von der arabischen Revolution hinweg gefegt.“

 

 

Kommentare

Comments are closed.

  • Quellen

  • Blogroll

  • Kategorien

  • Ballschrank

104 queries. 0,747 seconds.