indirekter freistoss

Presseschau für den kritischen Fußballfreund

Champions League

Van Gaals Abgang beflügelt Ribery

Matthias Nedoklan | Dienstag, 15. März 2011 4 Kommentare

Der Auftritt von Bayern München im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League ist eine gelungene Abwechslung von den allgegenwärtigen Trainerdiskussionen

Christian Eichler (FAZ) blickt auf beunruhigende Statistiken für den Rekordmeister: „Spiele auf höchstem Niveau, gerade in der Champions League, in der die Bayern an diesem Dienstag auf Titelverteidiger Inter Mailand treffen, werden eben oft nicht durch Ballbesitz entschieden, sondern gerade durch das, was man tut, wenn man nicht in Ballbesitz ist. Titel, heißt eine alte Fußballregel, werden in der Abwehr gewonnen. Abwehr aber braucht Stabilität. Und da weist die Statistik für den deutschen Meister eher Beunruhigendes aus.“

Ende des Brachialpädagogen

Andreas Burkert (SZ) freut sich über Franck Riberys Befreiung: „Seine Abneigung gegen van Gaal ist schon lange kein Geheimnis mehr, bereits zwei Monate nach der Ankunft des Brachialpädagogen aus Amsterdam, im Spätsommer 2010, wünschte er sich offen dessen baldiges Dienst-Ende herbei. Der hart-und-herzliche Umgang van Gaals erschloss sich ihm nie.“

Maik Rosner (FR) berichtet von einer entspannten Pressekonferenz der Bayern: „Die zur Schau getragene Gelassenheit hat jedoch nicht nur mit dem 1:0-Sieg im Hinspiel zu tun. Sondern auch mit der befreienden Aufbruchsstimmung, die sich nach dem höchsten Saisonsieg eingestellt hat. Offenbar sind die zuletzt vernehmbaren Risse zwischen dem Trainer und der Mannschaft nicht allzu tief. Als Kitt fungiert das gemeinsame Ziel, die Saison versöhnlich zu beenden.“

Samtfüßiger Albtraum

Birgit Schönau (SZ) porträtiert einen echten Superstar: „Schwer zu sagen, ob einer wie Samuel Eto‘o, dieser samtfüßige Albtraum jeder Abwehr, überhaupt einen Trainer braucht. Dass er sich mit Leonardo blendend versteht, ist kein Wunder, endlich spielt Inter Mailand offensiven Fußball, endlich darf Eto‘o tun, was er am besten kann, Tore schießen natürlich.“
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Auch Julius Müller-Meiningen (Berliner Zeitung) konzentriert sich auf den Kameruner Stürmer: „Sogar die gnadenlosen Mailänder Sportzeitungen widmen dem stillen Kameruner inzwischen ganze Seiten und sehen ihn fast auf Augenhöhe mit ihrem Liebling Zlatan Ibrahimovic vom AC Mailand. Dabei ist Eto‘o, nicht nur was seine Erfolge angeht, Ibrahimovic um einiges voraus: Drei Mal gewann Eto‘o die Champions League (2006, 2009, 2010), und er wiederholte als erster Spieler einen Triple-Gewinn in der folgenden Saison.“

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Kommentare

4 Kommentare zu “Van Gaals Abgang beflügelt Ribery”

  1. Tam Tam
    Dienstag, 15. März 2011 um 12:31

    Was ist das denn wieder für eine Gaga-Aussage:
    „Schwer zu sagen, ob einer wie Samuel Eto‘o, dieser samtfüßige Albtraum jeder Abwehr, überhaupt einen Trainer braucht“.

    Da ist es ja dann vielleicht gut, dass Euer link gar nicht zu dem Eto‘o-Porträt führt und man also nicht erfährt, was für ein Unsinn da noch drin steht.

  2. erz
    Dienstag, 15. März 2011 um 13:56

    „Titel werden in der Abwehr gewonnen“ ist keine alte Fußballregel, sondern Schwachsinn, den sich Sportberichterstatterdarsteller vor ein paar Jahren ausgedacht haben, als sie eine flapsige Bemerkung der Footballtrainerlegende „Bear“ Bryant falsch übersetzten. Die Behauptung, es handle sich um eine „alte Weisheit“ macht diese Neuschöpfung noch mal doppelt dämlich.

  3. MS
    Dienstag, 15. März 2011 um 16:47

    Dem Eichler-Unsinn möchte ich antworten:

    „Hilfe, wir werden alle Sterben!“

    Ich habe den Artikel eben noch einmal „angelesen“, bei der Hälfte habe ich geskippt – erst wird belegt, wie absurd doch all diese Statistiken sind, um dann doch mit eben diesem Gummihammer auf die Bayern-Abwehr draufzuschlagen.

    Ist doch ganz einfach: Es muss alles erst einmal gespielt werden – und die Wahrheit liegt auf dem Platz. Und dafür zahle ich dann auch gerne den doppelten Heiermann – aber dafür bleibt mir dann die FAZ mit so einem Unsinn erspart…

    LvG sollte ganz ohne Abwehr spielen, dann kann er der Statistik ein schönes Schnippchen schlagen.

  4. Matthias Nedoklan
    Dienstag, 15. März 2011 um 16:55

    @Tam Tam der Link zum SZ-Artikel führt zum Online-Sport-Ressort, da eine Verlinkung auf den exklusiven Printartikel leider nicht möglich ist. Vielleicht stellt die SZ den Artikel ja im Laufe des Tages oder morgen online

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