Deutsche Elf
Löw startet eine Ära
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| Mittwoch, 16. März 2011Nach den Avancen aus München verlängert Bundestrainer Joachim Löw seinen Vertrag beim DFB überraschend bis zur WM 2014 – die Presse freut sich über Kontinuität bei der Nationalmannschaft
Michael Horeni (FAZ) kommentiert die überraschende Vertragsverlängerung von Joachim Löw: „Falls der Bundestrainer seinen Vertrag bis zum Ende erfüllt, kann man von der Ära Löw sprechen. Zehn Jahre in Diensten der Nationalelf, von 2004 bis 2014, zwei Jahre unter Klinsmann, acht Jahre als Bundestrainer – das ist eine Kontinuität wie aus einer anderen Zeit. Aber gleichzeitig geht von der langfristigen Verbindung auch ein ‚Weiter so‘ im besten Sinne aus, ein Signal für die kontinuierliche Weiterentwicklung eines Teams.“
Außerdem blickt Horeni (FAZ) auf das, nach der WM 2010 entstandene neue Klima, zwischen DFB und Nationalelf: „Neben dem Bundestrainer haben auch sein Assistent Hansi Flick, Torwarttrainer Andreas Köpke sowie Manager Oliver Bierhoff neue Verträge unterschrieben. Mittlerweile scheint sogar eine ganz erstaunliche Harmonie zwischen der Spitze der Nationalmannschaft und DFB-Führung zu herrschen, zumindest durchzieht die Presseerklärung des Verbandes einen bisher nicht gekannten Kooperationsgeist.“
Es herrscht Vertraulichkeit
Philipp Selldorf (SZ) schildert die Vorgeschichte der Verhandlungen mit dem Bundestrainer: „Zwanziger und Löw hatten bereits vor zwei Monaten ein grundsätzliches Gespräch geführt, in dem es um die Perspektive einer weiteren Zusammenarbeit ging – und keine Zeitung hat darüber berichtet. Es herrschte Vertraulichkeit. Anders als in der Vorweihnachtszeit im vorigen Winter, als Zwanziger nach einer ähnlichen Unterhaltung mit Löw voreilig die nächste Vereinbarung mit dem Bundestrainer ankündigte.“
Michael Rosentritt (Tagesspiegel) blickt auf die WM 2010 zurück: „Als täglicher Beobachter konnte man bemerken, wie der Badener Löw die geplatzten Vertragsverhandlungen in eine neue Unabhängigkeit uminterpretierte. Er tat nur noch das, was er für richtig hielt. Er musste keine Rücksicht mehr nehmen, wem was passte oder wen er in seine Entscheidungen einbezog. Er ließ Zwanziger außen vor, der nicht im WM-Mannschaftsquartier übernachten durfte, und er musste sich auch nicht mit dem einflussreichen Ballack auseinandersetzen.“