Champions League
Schalke triumphiert in Mailand
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| Mittwoch, 6. April 2011Die Schalker stehen nach dem denkwürdigen Sieg bei Inter Mailand bereits mit einem Bein im Halbfinale der Champions League
Peter Penders (FAZ.net) gratuliert den Knappen zum vorzeitigen Einzug in die nächste Runde: „Im zweiten Spiel unter ihrem neuen Trainer Ralf Rangnick erkannten nicht nur die Schalker Fans ihre Mannschaft nicht wieder, auch Inter Mailand wähnte sich im falschen Film. Am Ende eines Abends, der selbst die kühnsten Träume übertraf, hieß es 5:2 für den FC Schalke, dem der Einzug in das Halbfinale nun kaum noch zu nehmen sein wird.“
Daniel Theweleit (Berliner Zeitung) dankt der Defensivabteilung beider Mannschaften: „ Vermutlich werden sich strenge Fachleute sogar gedacht haben, dass solche Mannschaften nichts zu suchen haben in einem Viertelfinale des größten Wettbewerbs für Fußballklubs, der auf diesem Planeten ausgetragen wird. Denn ohne jeden Zweifel gibt es mindestens ein Dutzend Teams, das besser verteidigen kann als Mailand und Schalke, aber an einem rauschhaften Abend wie diesem sind derlei fachliche Feinheiten nur von marginaler Bedeutung. Manchmal entwickeln sich trotz offenkundiger Schwächen auch auf höchstem Niveau wirklich große Fußballspiele.“
Haruka Gruber (spox.com) lobt den Schalker Raul: „So unfassbar der Spielverlauf war, so unglaublich war Rauls Leistung. An ihm richteten sich alle auf, als Inter zweimal in Führung ging, an ihm nahm sich ein Baumjohann oder ein Jurado ein Vorbild, was Fleiß und Mannschaftsdienlichkeit anbelangt. Dass er das 3:2 erzielte, war nur eine nette Beigabe für eine so schon herausragende Leistung.“
Nach Ansicht von Jörg Strohschein (Tagesspiegel) trägt der Trainerwechsel auf Schalke erste Früchte: „Die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick hat in einer Woche im eigenen Stadion beste Möglichkeiten, das Halbfinale zu erreichen. Eine Chance, an deren Verwirklichung wohl nur die größten Optimisten auf Seiten der Schalker vor der Partie geglaubt hatten. Die Partie im Giuseppe-Meazza-Stadion war ein Beleg für die neue Leichtigkeit, die den Klub seit dem Trainerwechsel von Felix Magath zu Ralf Rangnick umweht.“
Oliver Müller (Welt Online) dankt Ralf Rangnick für zwei personelle Bauchentscheidungen: „ Wie war solch ein Wunder möglich? Zum einen durch die schier unglaubliche Arroganz der Italiener, die die Schalker auf verhängnisvolle Weise unterschätzt haben. Das Abwehrverhalten der Interisti, soweit es überhaupt als solches bezeichnet werden kann, war peinlich. Keine Frage. Zum anderen aber konnte dieses verrückte Spiel nur zustandekommen, weil auf Schalke seit der Verpflichtung von Ralf Rangnick offenbar ein neuer Geist eingezogen ist. Es war genial, den verspielten Spanier Jurado, der von Felix Magath zurecht dafür kritisiert worden ist, den Ball zu lange zu halten, auf eine Position im defensiven Mittelfeld zurückzuziehen. Hier konnte er aus seiner Schwäche eine Tugend machen und das Spiel bei Bedarf beruhigen. Es war goldrichtig, den kantigen Brasilianer Edu, der unter Magath fast ausschließlich auf der rechten Mittelfeldseite zum Einsatz kam, als Stoßstürmer aufzustellen. Er dankte es mit dem Spiel seines Lebens und zwei Toren.“