Champions League
Bayern schlägt auch Manchester – Die Nächsten, bitte!
| Donnerstag, 29. September 2011Der Siegeszug der Münchner hält weiter an. Auch die Mannen von Manchester- Coach Roberto Mancini können die Bayern nicht stoppen
Elisabeth Schlammerl (FAZ) fühlt sich an ein täglich grüßendes Murmeltier erinnert: „Nach der Pause erging es den nun längst nicht mehr sehr ambitioniert auftretenden Engländern dann nicht anders als all den bisherigen Münchner Gegnern in der vergangenen zehn Pflichtspielen. Der FC Bayern kontrollierte in der zweiten Halbzeit das Spiel, kam selbst noch zu ein paar guten Gelegenheiten, ließ diese aber großzügig aus – und konnte schließlich die Kräfte schon wieder schonen für die nächste Aufgabe, das Bundesligaspiel am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim.“
Sebastian Krass (Tagesspiegel) erfreut sich an einer abwechslungsreichen Anfangsphase: „Es war gleich zu merken, dass dieser Gegner für die Bayern tatsächlich die bisher größte Herausforderung in dieser Saison sein würde. Mit ihrer anfangs hervorragend organisierten Mannschaft machten die Engländer dem Gastgeber fortan das Leben schwer. Anders als sie es in dieser Saison bisher gewohnt waren, hatten die Münchner kaum eine Sekunde zum Durchatmen. Nahmen sie einmal im Mittelfeld den Ball in Ruhe an, dann war er sofort wieder weg. Doch weil sie dennoch ruhig und konzentriert agierten, blieb das Spiel ausgeglichen, und das auf sehr hohem Niveau.“
Die vielen Rochaden des Trainers verhindern eine Spaltung im Gefüge der Mannschaft
Klaus Hoeltzenbein (SZ) lobt Trainer Heynckes und fühlt sich an alte Zeiten erinnert: „Wenn die These stimmt, dass eine Mannschaft immer auch den Charakter ihres Trainers spiegelt, dann ist am überarbeiteten FC Bayern schon einiges zu erkennen. Gespielt wird mit der Lust, mit der Heynckes in den siebziger Jahren für eben jene Borussia aus Mönchengladbach stürmte. Und dies in einem Klima, das jedem Profi die faire Chance einräumt, sich in extremer Leistungsgesellschaft respektiert fühlen zu können. In die Startelf passen immer nur elf Millionäre, aber die vielen Rochaden des Trainers verhindern eine Spaltung in Profis erster und zweiter Klasse - so jedenfalls das erste Echo aus dem Kader. Und Heynckes, der spätestens seit seiner Zeit bei Real Madrid, wo er 1998 die Champions League gewann, weiß, was ein kompliziertes Milieu ist, sagt: Diese Mannschaft ist – bislang – sehr einfach und angenehm zu trainieren.“
Maik Rosner (Berliner Zeitung) zeigt sich weniger berauscht vom Auftreten der Münchner: „Der FC Bayern hat sich dem Achtelfinale am Dienstagabend ein gutes Stück weit angenähert. Doch den Beleg, dass die Münchner auch das Finale in der eigenen Arena am 19. Mai 2012 erreichen können, lieferte die vor allem in der ersten Hälfte intensive Partie nicht. 928 Minuten lang hat Nationaltorwart Manuel Neuer nun schon kein Tor mehr hinnehmen müssen. Doch so souverän, wie das Ergebnis und die Fortdauer der makellosen Zwischenbilanz wirken mögen, war dieses Spiel im Gegensatz zu jenen zuletzt in der Bundesliga nicht.“
Klaus Bellstedt (stern.de) wundert sich über Manchester-Trainer Mancini: „In die Karten spielte den Hausherren aber auch die merkwürdige Wechseltaktik von City-Coach Roberto Mancini, der in der zweiten Hälfte nacheinander seine bis dahin so starken Offensivkräfte Dzeko und Nasri herunter nahm und dafür mit de Jong und Milner Defensivakteure auf den Platz schickte – und das bei einem 0:2-Rückstand. Den Bayern konnte das nur recht sein. Sie spielten immer souveräner und bis zum Schluss ihren Stiefel herunter. Manchester City hatte sich längst aufgegeben. Wer hätte das nach 35 Minuten gedacht: Am Ende fühlte sich dieser Sieg doch tatsächlich leicht und locker an.“
Es steht aber zu vermuten, dass Tevez das ganze Theater nicht ungelegen kommt
Die Arbeitsverweigerung von Carlos Tevez war einer der wenigen Höhepunkte im Spiel der Engländer. Patrick Krull (Welt Online) beschäftigt sich mit vermeintlichen Gründen für das Verhalten des Stürmers: „Roberto Mancini wollte ihn einwechseln, mit dem Stürmer vielleicht noch mal die Wende erreichen. Aber Tevez wollte nicht. Der Argentinier wurde von Mancini kurzerhand suspendiert. Es steht aber zu vermuten, dass ihm das ganze Theater nicht ungelegen kommt. Denn der 27-Jährige ist nach eigenem Bekunden nie richtig glücklich geworden bei Manchester City. Weil aber kein Klub die Ablöse von etwa 55 Millionen Euro zahlen wollte und sein fürstliches Gehalt selbst für den interessierten AC Mailand nicht zu stemmen war, hatte Tevez keine andere Wahl, als zu bleiben.“
Kommentare
1 Kommentar zu “Bayern schlägt auch Manchester – Die Nächsten, bitte!”
Donnerstag, 29. September 2011 um 09:39
Hat Klaus Bellstedt eigentlich das Spiel gesehen oder sich einfach nur Marktwerte und die Wechsel angeschaut und sich was nettes ausgedacht?