Bundesliga
Stuttgart versus Hoffenheim – die Schwaben ziehen wieder vorbei
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| Freitag, 27. Januar 2012Der Wechsel von Vedad Ibisevic zum VfB Stuttgart deckt das neue Kräfteverhältnis im Südwesten auf. Außerdem: Ein Ende auf Schalke und sensible Spielerseelen
Für Wolfgang Hettfleisch (FR) bedeutet der Wechsel von Vedad Ibisevic weitaus mehr, als nur einen weiteren Transfer von A nach B: „Der Bosnier könnte sich als Vorreiter einer neuen Welle erweisen: Hoffenheim ist out, und der kürzeste Weg hinaus aus dem Traditions-Nirwana zurück ins Bundesliga-Establishment führt zum Verein für Bewegungsspiele nach Bad Cannstatt. Hopp, der Autor des nordbadischen Fußballmärchens ohne erkennbares Happy End, warnte vergeblich, man brauche ihn noch, den Torjäger, der – lang, lang ist’s her – maßgeblichen Anteil am Hoffenheimer Gipfelsturm 2008 gehabt hatte. Auch wer den Einwand des 1899-Übervaters als Bluff im Wechselpoker versteht, muss zugeben: Ibisevics Wechsel markiert eine Zäsur. Der VfB, dominierende Fußballkraft im Südwesten, muss den seltsam erschlafften Herausforderer in der nordbadischen Provinz nicht länger fürchten.“
Seine Kampfansagen klingen wie in Watte gepackt
Christoph Metzelder war jahrelang der Turm einer jeden Abwehrschlacht. Beim FC Schalke 04 spielt er mittlerweile kaum noch eine Rolle für die Mannschaft. Rafael Buschmann und Christian Paul (Spiegel Online) beschäftigen sich mit dem nahenden Karriereende des ehemaligen Nationalspielers: „Schon weit vor Ende seines am 30. Juni 2013 auslaufenden Vertrags scheint er sich wenig Hoffnung auf ein dauerhaftes Startelf-Comeback zu machen. Unglücklich wirkt er deshalb nicht. Metzelder hat sich eingerichtet in seiner Rolle als Innenverteidiger Nummer vier. Seine Kampfansagen klingen wie in Watte gepackt. Statt laut zu werden, denkt Metzelder lieber nach. Zum Beispiel über einen möglichen Abtritt vom Profi-Sport. ‚Eine Kunst‘, sinniert er, sei es, zum richtigen Zeitpunkt aufzuhören. Gut möglich, dass es für ihn bereits 2013 soweit ist. Er überlegt, dann entweder etwas ‚Exotisches‘ zu wagen oder eine Managementtätigkeit im Fußball zu ergreifen.“
Visionsfreies Ballgeschiebe
Der Rückrunden-Fehlstart der Bayern hat vielerlei Gründe. Frank Willmann (Tagesspiegel) erzürnt sich augenzwinkernd über die Winterpause: „Bei einigen Vereinen wie den Münchnern oder Hertha BSC scheint es, als würden der Müßiggang um den Jahreswechsel und plötzlich einsetzende Nachdenklichkeit tiefe Wunden in die sensiblen Spielerseelen gerissen haben. Wie sonst ist dieser Rückfall ins visionsfreie Ballgeschiebe bei den Bayern zu erklären? Nehmen wir zum Beispiel Bayerns Toni Kroos. Er fiel über die gesamte Spielzeit nur durch seine Haartracht auf. Hat man ihm die Schweißdrüsen weggeschnippelt? Fußballer sind manchmal leicht wie eine Feder. Herr Robben tänzelte im rechten Mittelfeld und fiel ein ums andere Mal über die persönlichen Gliedmaßen. Herr Schweinsteiger jammerte über den Gladbacher Rasen, Herr Lahm plapperte Lehrsätze aus esoterischen Motivationsprogrammen herunter. Bayernphilosophen unter sich. Mühsam aus ihrem Schweigegelübde geholt von eifrig nickenden Männern, die ihnen bei jeder Gelegenheit ein Mikrofon vor die Schluckluke halten. Wer will denn diesen Dünnschiss wissen? Ich! Denn ich vermute meisterliche List dahinter. Den Gegner mürbe quatschen und dann via Traumkickerei niedermetzeln.“