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Bundesliga

Dominanz wird zum Spannungskiller

Kai Butterweck | Montag, 11. Februar 2013 Kommentare deaktiviert für Dominanz wird zum Spannungskiller

Der FC Bayern gibt sich in der Bundesliga keine Blöße. Außerdem: Rückschlag für Dortmund und Trauer in Stuttgart

Christian Eichler (FAZ) langweilt sich: „Die Bayern sind eine Plage. Das ist keine Klage. Sondern eine Gratulation. Leider sind Gratulationen, die schon drei Monate vor Ende einer Saison erfolgen, kein gutes Zeugnis für den Unterhaltungswert. Der Bundesliga droht die langweiligste Rückrunde ihrer Geschichte. Der Meistertitel ist bei 15 Punkten Vorsprung vor den letzten 13 Spielen praktisch vergeben.“

Mit schnellen Pässen und variablem Positionsspiel

Jonas Beckenkamp (SZ) verneigt sich vor dem Rekordmeister: „Mit schnellen Pässen und variablem Positionsspiel zerlegten sie die starren Schalker, am Ende war es nur der großzügigen Chancenverwertung zu verdanken, dass dieses einseitige Duell nicht mit einem Zirkusergebnis über die Bühne ging.“

Sebastian Winter (Spiegel Online) zieht den Hut vor Bayern-Coach Jupp Heynckes: „Den Bayern ist es ziemlich egal, dass der Titelkampf in dieser Saison eigentlich keiner mehr ist. Sie wirken in allen Mannschaftsteilen extrem konzentriert und selbstbewusst. Trainer Heynckes hat es sogar geschafft, die zu Reservisten degradierten Gomez, Arjen Robben und Jérôme Boateng gegen Schalke in die Stammformation zu bauen.“

Der Rathaus-Balkon kann bereits reserviert werden

Christian Heimrich (fnp.de) rollt Heynckes-Nachfolger Pep Guardiola schon einmal den roten Teppich aus: „15 Punkte Vorsprung auf den Titelverteidiger und 16 auf Leverkusen sollten reichen, um schon einmal den Rathaus-Balkon für die Meisterfeier zu reservieren. Gleichzeitig wird bereits das Begrüßungsgeschenk für den neuen Trainer Pep Guardiola ausgesucht. Der jetzt schon exzellente Kader soll weiter aufgerüstet werden. Und die Dementis im Fall Lewandowski klingen halbherzig. Die Aktion macht schließlich auch unter Revanche-Gesichtspunkten Sinn: Man würde den Dortmundern nach zwei titellosen Jahren neben der Meisterschaft auch noch einen ihrer besten Spieler abnehmen.“

Jede Menge Leidenschaft und Aufregung

Borussia Dortmund kassiert gegen den HSV eine empfindliche Heimschlappe. Felix Meininghaus (Spiegel Online) fühlt sich beim BVB momentan bestens unterhalten: „Derzeit garantieren Spiele von Borussia Dortmund einen hohen Unterhaltungswert. Meist mit einem guten Ende für den BVB, wie am vergangenen Sonntag beim spektakulären 3:2 in Leverkusen. Es geht aber auch anders, wie die Partie am Samstagnachmittag gegen den HSV zeigte. Es war eine Begegnung, die zwar keine große Fußballkunst bot, dafür aber jede Menge Leidenschaft und Aufregung.“

Daniel Berg (derwesten.de) begleitet ernüchterte Dortmunder in die Kabine: „Nuri Sahin steht nach dem Spiel im Dunkeln der Stadionkatakomben. Sein Abgang ist ein Sinnbild für diesen Tag im Stadion von Borussia Dortmund, der eine ernüchternde Niederlage gegen den HSV gebracht hatte – anstatt der schönen schwarz-gelben Gefühls-Geschichte über Nuri ­Sahin, die sich die BVB-Fans erhofft hatten. Ihr Plot ging grob skizziert so: Der verlorene Sohn spielt zum ersten Mal von Beginn an und führt – als sei er nie weg gewesen – seine Mannschaft zum Sieg. Doch die 18 Monate ohne regelmäßigen Wettbewerbsfußball waren spürbar. Sahin fehlte die Sicherheit, was nachvollziehbar ist. Dem Dortmunder Spiel fehlte mehr als nur Sicherheit. Das machte die Sache gegen den – zugegebenermaßen erstaunlich mutigen und entschlossenen – HSV so schwierig.“

Ausgemachter Herbstblues

Der VfB Stuttgart befindet sich weiter im freien Fall. Jürgen Löhle (taz.de) zeigt mit dem Finger in Richtung Trainerbank: „Bruno Labbadia hat sich lange geziert seinen Vertrag beim VfB zu verlängern. Vor gut zehn Tagen unterschrieb er dann doch, was man beim Verein als großen Erfolg feierte. Labbadia jetzt zu feuern, wäre nun wirklich kaum jemandem zu erklären. Doch was tun, wenn kommenden Sonntag das Lokalderby bei der TSG Hoffenheim auch noch in die Hose geht? Rechnerisch würde dann die unangenehme Nähe zur Abstiegszone drohen, gepaart mit einem ausgemachten Herbstblues im beginnenden Frühjahr. Der Trainer ist dabei nur Teil der Geschichte, wenn auch ein wichtiger.“

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