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Bundesliga

Bundesliga – Neue Gesichter

Kai Butterweck | Montag, 15. Juli 2013 2 Kommentare

Thiago Alcántara, Mario Götze, Pierre-Emerick Aubameyang und Moritz Leitner: Nicht überall werden die teuren Bundesliga-Neueinkäufe mit offenen Armen empfangen  

Thiago Alcántara wechselt für 25 Millionen Euro vom FC Barcelona zum FC Bayern. Hendrik Buchheister und Danial Montazeri (Spiegel Online) sind gespannt: „Das Mittelfeld der Bayern gehört auch ohne Thiago zu den besten der Welt. Javi Martínez, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Götze, Arjen Robben und Franck Ribéry heißen die Anwärter auf Stammplätze. Talente wie Xherdan Shaqiri, Pierre-Emile Höjbjerg oder Emre Can hoffen dahinter auf ihre Chance. Sie alle werden auf ihre Einsätze kommen. Denn mit Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League, dem nationalen und internationalen Supercup sowie dem Weltpokal warten sechs Wettbewerbe auf die Münchner. Ein Mammutprogramm, für das ein breiter Kader benötigt wird. Ob Thiago in Spitzenspielen auch dann den Vorzug vor den Etablierten erhalten wird, wenn alle Spieler fit sind, weiß nur Pep Guardiola.“

Wird Manuel Neuer durch einen Alleskönner ersetzt?

Martin Beils (RP Online) blickt voller Sorge in Richtung Münchener Fünfmeterraum: „Thiagos Wechsel hat viele Facetten. Er besänftigt Guardiola, der ursprünglich den brasilianischen Super-Hyper-Mega-Star Neymar wollte, aber bloß Mario Götze bekam. Er zeigt die Strahlkraft und Macht des FC Bayern im Vergleich der großen europäischen Klubs. Und er wirft die Frage auf, ob Guardiola angesichts des erstaunlichen Angebots an vorzüglichen Mittelfeldspielern nur mit zehn Akteuren dieses Typs spielen will – oder ob er vielleicht auch noch Torhüter Manuel Neuer durch einen dieser Alleskönner (von Fachleuten gern als „polyvalent“ bezeichnet) ersetzt.“

Marco Schyns (ksta.de) stellt Mario Götze die Ersatzbank des Rekordmeisters vor: „Für 37 Millionen verpflichteten die Münchner Mario Götze von Borussia Dortmund. Guardiola soll aber Neymar bevorzugt haben. Rummenigge habe den Trainer von Götze überzeugen müssen – ob das gelungen ist, bleibt abzuwarten. Götze ist bisher nur wegen des Ausrüster-Streits zwischen Nike und Adidas aufgefallen und wird die gesamte Vorbereitung aufgrund einer Verletzung verpassen. Eine Tatsache, die dem Nationalspieler noch zum Verhängnis werden könnte. Ob ein 37-Millionen-Mann am Ende als Edelreservist endet? Unter Guardiola nicht ausgeschlossen.“

Jan Christian Müller (FR) nimmt erste fragende Blicke im Bayern-Kader wahr: „Pep Guardiola trifft  auf Münchner Profis, die in dem Gefühl in die Vorbereitung gingen, in der vergangenen Saison alles, aber auch wirklich ALLES richtig gemacht zu haben. Solchen vor Selbstvertrauen fast platzenden Männern nun beizubringen, dass sie sich zukünftig taktisch recht fundamental anders verhalten sollen, dürfte sich als zumindest pikantes Unterfangen erweisen. Bayern-Profis wissen sehr genau, wie aufmerksam jedes ihrer Worte von der Heerschar an medialen Begleitern interpretiert wird, dennoch sind irgendwie leise Vorbehalte durchzuhören – und so darf man durchaus annehmen, dass im Mannschaftskreis zumindest gewisse Irritationen herrschen, den Fußball gemeinsam mit dem neuen Vorgesetzten nun noch einmal gänzlich neu zu erfinden. Fußballer sind halt Gewohnheitstiere.“

Sonnenbrille, schrille Outfits und schrägen Frisuren

Daniel Berg (derwesten.de) staunt über den ersten Auftritt von Neu-Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang: „13 Millionen Euro teuer. Und – so die allgemeine Meinung – irgendwie durchgeknallt. Es gibt sie ja tatsächlich, diese Bilder. Ein Streifzug durch das Internet genügt. Aubameyang, wie er eigens für ihn angefertigte Fußball-Schuhe mit Swarowski-Kristallen trägt. Aubameyang, wie er ein Tor mit einer Spiderman-Maske vor dem Gesicht feiert. Aubameyang, wie er vor sündhaft teuren Sportwagen posiert. Aubameyang mit Sonnenbrille, schrillen Outfits und schrägen Frisuren. Zum ersten Arbeitstag bei Borussia Dortmund erschien der Stürmer mit seinem weißen Ferrari, 570 PS stark, Initialen auf dem Kotflügel, teuer wie ein schickes Einfamilienhaus. Das ist erstmal schwer in Einklang zu bringen mit dem Image des Arbeiterklubs, als welcher sich der BVB positioniert.“

Frech, selbstbewusst und extrovertiert

Marko Schumacher (Stuttgarter Zeitung) rollt im Schwabenland den roten Teppich aus: „Moritz Leitner, die neue Mittelfeldhoffnung des VfB, ist ein Spieler, der für den Unterhaltungsbetrieb Profifußball wie geschaffen ist. Der 20-Jährige sieht gut aus, er ist frech, selbstbewusst und extrovertiert. Gegen Homestorys in Boulevardzeitungen hat er nichts einzuwenden – und gibt sich auch ansonsten viel Mühe, das zu werden, was seine früheren Dortmunder Mitspieler Marco Reus und Mario Götze schon sind: Popstars des Fußballs. Am sportlichen Potenzial muss dieses Vorhaben nicht scheitern. Wohl keiner der sechs anderen VfB-Neuzugänge gibt zu größeren Hoffnungen Anlass als der in München geborene Sohn einer Österreicherin und eines Burladingers. Das einzige Problem könnte sein: Menschen, die schon näher mit ihm zu tun gehabt haben, sagen, Leitner glaube bereits jetzt, er sei so gut wie Reus und Götze.“

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Kommentare

2 Kommentare zu “Bundesliga – Neue Gesichter”

  1. #Linkelf: Alles Bayern, oder was? | Fokus Fussball
    Dienstag, 16. Juli 2013 um 10:01

    […] Das Buchprojekt von Fokus-Fußball-Mitgründer Jens Peters. +++ Presseschau: Kai Butterweck (Indirekter Freistoß) blickt auf die Transfers der Bundesliga. +++ Zurück: Asamoah kickt zukünftig in Schalkes Reserve […]

  2. Grünwalder Straße
    Dienstag, 16. Juli 2013 um 11:54

    Sehr interessante Einschätzung von Jan Christian Müller zu Guardiola!

    Ansonsten, wenn das als sachliche Kritik bitte erlaubt ist, ist mir Eure Auswahl in den letzten Monaten zu willkürlich geworden. Hat vielleicht – eine Vermutung – auch damit etwas zu tun, dass Ihr sehr viele online-Artikel draufstellt und Euch nicht mehr die Mühe macht, (oder es nicht mehr dürft?), aus den Printmedien zu zitieren, wo die Journallie oftmals doch deutlich näher an den Teams dran ist als die online-Schreiber, von denen etliche sehr viel aus der Ferne zusammenschreiben.

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