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Bundesliga

Hamburg, Bremen, Stuttgart – Abstiegsmief statt Höhenluft

Kai Butterweck | Montag, 10. Februar 2014 1 Kommentar

Große Namen, kleine Taten: Bei diversen etablierten Bundesligavereinen läuft es derzeit alles andere als rund

Der HSV kassiert gegen Hertha BSC die sechste Schlappe in Folge. Frank Heike (FAZ) sieht kein Licht am Ende des Tunnels: „Es ist fraglich, ob ein anderer Coach einen Rettungsplan hätte, wie diese verunsicherte Truppe in der Bundesliga zu halten ist. Von Vorteil scheint lediglich, dass die Saison noch nicht in der Endphase ist und genug Spiele bleiben, um die ebenfalls wacklige Konkurrenz einzuholen. Doch nach sechs Niederlagen nacheinander fällt es schwer, daran zu glauben.“

Die Verunsicherung hat ihr Selbstvertrauen wohl aufgefressen

Franko Koitzsch (taz) steht fassungslos am Spielfeldrand: „In der gegenwärtigen Verfassung kann die Hamburger Mannschaft in der Bundesliga nicht bestehen.  Erschütternd, wie ansonsten begnadete Fußballer wie van der Vaart, Hakan Calhanoglu oder Milan Badelj scheinbar alles verlernt haben. Die Verunsicherung hat ihr Selbstvertrauen wohl aufgefressen. Selbst Nationalspieler sind nur noch ein Schatten ihrer selbst.“

Auch Jonas Beckenkamp (SZ)traut seinen Augen nicht: „Richtig glänzen musste die Hertha noch nicht einmal, um die in allen Teilen wackelige HSV-Elf abzuschütteln – die Berliner konnten sich getrost darauf verlassen, dass sich der Tabellen-17. ohnehin selbst schlägt. Bei den Hamburgern kullerten die einfachsten Pässe ins Aus, verunsichert gingen die Profis in die Zweikämpfe, verloren diese zumeist und leisteten sich reihenweise technische Fehler. Die Torgefahr tendierte gegen null.“

Von einem Abstieg eine Selbstreinigung zu erwarten ist blanker Unsinn

Lars Wallrodt und Kai Schiller (Welt Online) blicken besorgt in die Zukunft: „Ein Abstieg wäre nach momentanem Stand also durchaus gerechtfertigt. Und es gibt nicht wenige Stimmen im Umfeld, die diese Option als Katharsis für den Klub sehen. Doch von einem Abstieg eine Selbstreinigung zu erwarten ist blanker Unsinn. Der einzig positive Effekt könnte darin bestehen, die im Sommer geplante Ausgliederung der Profiabteilung leichter durchzukriegen. Schafft der HSV den Klassenerhalt, fürchten viele, könnte ein „Es geht doch auch so“-Effekt bei den Mitgliedern einsetzen, die zu drei Vierteln der Ausgliederung zustimmen müssten. Ansonsten wäre der Gang in die Zweite Liga für den Klub eine Katastrophe.“

In Bremen ist die Hamburger Schwäche derzeit kein Trost

Auch in Bremen herrscht nach der desaströsen Vorstellung gegen Borussia Dortmund Untergangsstimmung. Martin Volkmar (sport1.de) läutet die Alarmglocken: „Rund 100 Kilometer südwestlich hat man sich früher diebisch gefreut, wenn der Erzrivale am Boden lag. Doch in Bremen ist die Hamburger Schwäche derzeit kein Trost, denn bei Werder zeigt die Tendenz ebenfalls steil nach unten. Nach der Heimklatsche gegen Borussia Dortmund haben die Hanseaten auch schon 45 Gegentore kassiert und weisen die zweitschlechteste Bilanz ihrer Klubhistorie auf. Diese 20 Punkte reichen zwar noch für Rang 13, aber die Konkurrenten aus Nürnberg und Freiburg sind deutlich besser in die Rückrunde gestartet als die in diesem Jahr noch sieglosen Bremer.“

Thorsten Waterkamp (weser-kurier.de) hält der Mannschaft von Robin Dutt den Spiegel vor Augen: „Wo bei Werder ein Wille ist, ist für Werder noch längst kein Weg. Das haben auch schon andere Spiele in dieser Saison gezeigt, bis hin zum 0:7 gegen die Bayern Anfang Dezember. Selbst bei dieser Heimkatastrophe taten die Spieler ihr Möglichstes – doch was nutzt das, wenn mehr nicht möglich ist, weil die spielerischen Möglichkeiten dieser Mannschaft so beschränkt sind? Werder wirkt in der Spielanlage bis heute ideen- und konzeptlos – im Gegensatz übrigens zur Konkurrenz im Keller.“

Roland Zorn (FAZ) bedankt sich im Namen der Dortmunder bei den Bremern für die geleistete Aufbauhilfe: „Einen solchen Gegner hat Borussia Dortmund gebraucht, um mal wieder nach Lust und Laune Fußball spielen und Tore schießen zu können. Werder Bremen, zurzeit mit die schwächste Bundesliga-Mannschaft, hat dem BVB am Samstag Tür und Tor geöffnet, und der Meister von 2011 und 2012 ist liebend gern durch das grün-weiße Portal marschiert.“

Der Mannschaft fehlt die Qualität

Beim VfB Stuttgart zeigt die Kurve ebenfalls nach unten. Thomas Haid (Stuttgarter Zeitung)vermisst Grundlegendes: „Die vielen Chancen änderten nichts daran, dass im Stuttgarter Spiel wie so oft das Überraschungsmoment fehlte. Gegen Teams wie den FC Bayern und Bayer Leverkusen, gegen die der VfB zuletzt trotz der Niederlagen überzeugt hatte, fällt das nicht ins Gewicht, da die Konzentration ganz der Defensive gilt. Gegen den FC Augsburg aber, der sich zunächst weit zurückzog und den Gegner kommen ließ, war es wieder einmal offensichtlich, wie schwer es dem VfB fällt, ein Spiel selbst zu gestalten. Dafür fehlt der Mannschaft die Qualität.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Hamburg, Bremen, Stuttgart – Abstiegsmief statt Höhenluft”

  1. Van Kuchen
    Donnerstag, 13. Februar 2014 um 13:47

    ja, das wird wohl die längste Zeit gewesen Sein, in der der HSV zusammenhängend in der 1. Liga war.
    Die Besten (Adler, Westermann, Jansen, van der
    Vaart) beim HSV müssen sich nicht noch mehr reinhängen, denn die werden nicht absteigen, auch wenn’s der HSV tun sollte.
    Wer also soll den Kahn retten?
    Doch: auch Bremen, Stuttgart, Gladbach, Frankfurt sind mal abgestiegen und haben das verkraftet.

    Und: das macht auch HOffnung, daß die Bayern eines Tages mal absteigen, auch wenn das wohl erst meine Kinder erleben werden, wenn Sie Rentner sind. 😉

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