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RB Leipzig – Überforderter Neuling

Kai Butterweck | Montag, 4. August 2014 Kommentare deaktiviert für RB Leipzig – Überforderter Neuling

Die Mannschaft von RB Leipzig startet in ihre erste Zweitliga-Saison mit einem ernüchternden Unentschieden. Auch hinter den Kulissen läuft noch nicht alles reibungslos. Außerdem: Wackelige Düsseldorfer, zufriedene Bochumer und Geburtstagsgrüße nach Frankfurt

Die selbsternannte Durchmarschtruppe von RB Leipzig muss sich zu Beginn der Zweitliga-Saison mit einer Punkteteilung begnügen. Auch abseits des Rasens stehen noch nicht alle Zeichen auf Erfolg. John Hennig (Spiegel Online) kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: „Nicht nur die Mannschaft befindet sich während des Saisonstarts noch im Umbruch. Auch das Umfeld scheint größere Probleme zu haben, dem vorgegebenen Tempo zu folgen. am Spieltag wuselten Dutzende Funktionsträger, von denen es ja eigentlich nicht allzu viele geben soll, durch die sporadisch aufgebaute Mixed Zone. Wo einem sonst mit Logos überfüllte Hintersteller begegnen, herrscht bei RB Leipzig Zurückhaltung. Viele externe Werbepartner hat und braucht der Verein ja auch nicht.“

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Der Verein beginnt, menschlich zu werden

Peter Hess (FAZ) blickt gespannt in die Zukunft: „Durch viele Aktionen, in Schulen, auf der Straße sowie im und am Stadion, ist RB den Leipzigern näher gekommen. RB wirkt nicht mehr wie ein Fußball-Ufo, das sich Leipzig als Landeort ausgesucht hat, sondern beginnt, menschlich zu werden. es entsteht eine eigene Fankultur. Zu den beiden entscheidenden Heimspielen in der Schlussphase der dritten Liga pilgerten zusammen mehr als 80.000 Zuschauer ins Stadion. In der Vorbereitung auf die zweite Liga wollten 37.000 Besucher dabei sein, um zu sehen, wie sich RBL gegen Zlatan Ibrahimovic und Paris St. Germain aus der Affäre zieht. Die Leipziger gewannen 4:2. Es war ein Vorgeschmack darauf, was aus RBL alles werden könnte.“

Michael Ryberg (derwesten.de) macht sich für die Neulinge stark: „Die Traditionalisten sollten sich allerdings in ihrer Kritik zurücknehmen. Erstens holte Leipzig die erste Deutsche Meisterschaft 1903. Zweitens besitzt der Standort mit VfB/Lok und Chemie/Sachsen große Tradition. Und, das ist entscheidend, drittens: Wer regt sich darüber auf, dass ein fast neunstellig verschuldeter HSV demnächst wieder für 20 Millionen Euro einkaufen gehen darf? Wer hat sich aufgeregt, als DFB und DFL hoch verschuldete Vereine wie Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Hertha BSC vor wenigen Jahren bei der Lizenzerteilung immer wieder durchwinkten, anstatt die Rote Karte zu ziehen?

Die Abwehr wackelt

Auch Fortuna Düsseldorf kam im ersten Spiel nicht über ein Unentschieden hinaus. Thomas Schulze (RP Online) sieht noch viel Arbeit auf die Rheinländer zukommen: „Die Abwehr wackelt. Daher bekommt Fortuna große Probleme, wenn sie unter Druck gerät. Dabei waren beide Gegentore vermeidbar. Fortuna muss das Spiel machen und den Gegner möglichst weit vom eigenen Strafraum weghalten. Dafür bedarf es intensiver Laufarbeit. Fitness und Taktik müssen die wackelige Abwehr schützen.“

Das konnte sich doch schon mal sehen lassen

In Bochum hingegen freut man sich über den ersten Punktgewinn der Saison. Michael Eckardt (derwesten.de) ist zufrieden: „Das konnte sich doch schon mal sehen lassen – dieses 1:1 gegen Greuther Fürth. Und wer das jetzt klein redet und geringschätzt, weil nicht die maximale Punktzahl herausgesprungen ist, kann in der vergangenen Spielzeit nicht allzu oft im Stadion des VfL Bochum gewesen sein – als die VfL-Fans immer wieder tapfer gegen die grausame Realität ansangen.

Keine pompöse Feier, kein großes Brimborium

Sebastian Rieth (FR) überreicht FSV-Coach Benno Möhlmann einen Geburtstagskuchen: „Seinen Ehrentag begeht Benno Möhlmann im kleinen Kreis. Keine pompöse Feier, kein großes Brimborium – dafür ist er einfach nicht der Typ. Der Norddeutsche mag es bodenständig. Und er sieht auch keinen Anlass, daran etwas zu ändern, nur weil die Zahl seines Alters plötzlich rund und nicht mehr eckig ist. Auf Oberflächlichkeiten hat Möhlmann noch nie viel gegeben, nicht im privaten Leben und auch nicht in seinem Beruf. Wahrscheinlich hat ihn genau das in den 40 Jahren im deutschen Profifußball so erfolgreich gemacht. Kein anderer Trainer stand bei mehr Spielen der zweiten Liga an der Außenlinie als der Coach des FSV Frankfurt, niemand verfügt über so viel Erfahrung wie er.“

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