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Bundesliga – Wer hilft wem weiter?
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| Montag, 22. Juni 2015Die Transferküche brodelt: Wie immer in der Sommerpause laufen die Telefondrähte in den Geschäftsstellen der 18 Bundesligavereine heiß. Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?
In Berlin freut man sich über die Ankunft von Mitchell Weiser. Michael Rosentritt (Tagesspiegel) fordert weitere Verstärkungen: „Weisers Transfer ist Herthas erste Antwort auf die Mängel im Kader, kann aber nicht die Antwort sein. Er ist jung, ordentlich ausgebildet und entwicklungsfähig. Es wäre aber nicht schlecht, wenn Hertha einen Spieler holte, der sofort das Spiel aus dem Zentrum heraus tragen, lenken und gestalten kann. Einer, der aus sich selbst heraus stark ist und seine Mitspieler etwas besser macht. Weiser wird dieser Spieler nicht sein können, aber er kann besser werden und Hertha helfen.“
Am Ende könnten alle Parteien einen guten Schnitt machen
In München stülpt man einem Torwart das Bayern-Trikot über, der sich freiwillig auf die Bank setzt. Christof Kneer (SZ) beglückwünscht alle Beteiligten: „Ulreich zu Bayern, das ist ein Geschäft, dessen Potenzial sich auf den zweiten Blick erschließt. Zumindest in der Theorie könnten alle beteiligten Parteien am Ende einen guten Schnitt machen: die Münchner, weil sie nun einen in 176 Erstligapartien druckerprobten Torwart im Kader wissen, der noch jung ist und trotzdem schon einige sehr gute Jahre hinter sich hat; die Stuttgarter, weil sie nach Ulreichs Wacklern in der vergangenen Saison im Stillen ohnehin nach einem neuen Torwart geforscht haben und nun für den alten noch mehr als drei Millionen Euro kassieren; und wohl auch Ulreich selbst, der künftig, wenn auch als zweiter Mann, die Champions-League-Hymne hört anstatt des Getuschels auf der VfB-Tribüne.“
Ein weiterer Neu-Münchner sorgt derzeit bei der U-21-EM in Tschechien für Furore. Die Rede ist von Joshua Kimmich. Andreas Geil (Welt) ist begeistert: „Bereits in der ersten EM-Partie gegen Serbien hatte Trainer Horst Hrubesch in der zweiten Halbzeit den jungen Kimmich für den bekannteren Moritz Leitner auf der wichtigen defensiven Mittelfeldposition gebracht. Das Spiel lief danach wesentlich kreativer, schneller und sicherer als im ersten Durchgang. Im Spiel gegen die wie immer körperlich robust spielenden Serben wurde der 1,76 Meter große und körperliche eher schmächtig wirkende Kimmich direkt ein paar Mal gefoult und hart gecheckt. Doch der die vergangenen zwei Jahre für RB Leipzig spielende Profi setze sich durch und drückte dem Spiel seinen Stempel auf.“
Gündogan bleibt im lukrativen Spiel
In Dortmund beschäftigt sich Reinhard Schüssler (derwesten.de) mit der Personalie Ilkay Gündogan: „Gündogan etwa hat die „Echte-Liebe-Karte“ nie ausgespielt und frühzeitig signalisiert, dass er seine Zukunft woanders plane. Wenn Hans-Joachim Watzke jetzt eine Chance sieht, „dass er umdenkt“, dann weiß der BVB-Chef natürlich: Ein solches Umdenken wäre nicht „echter Liebe“ zur Borussia geschuldet. Sondern der Erkenntnis, dass die erhofften Angebote ausgeblieben sind. Daraus zu schließen, der Nationalspieler habe sich verzockt, ist naheliegend, trifft aber nur bedingt zu. Schließlich stünde er ja nicht ohne Verein und Einnahmen da, sondern verbliebe in dem für ihn nach wie vor äußerst lukrativen Spiel.“
Ehrgeizig und selbstbewusst
Beim Revier-Konkurrenten aus Gelsenkirchen setzt sich ein neuer Übungsleiter auf die Trainerbank. Philipp Selldorf (SZ) ist guter Dinge: „Di Matteo kam im Oktober als Weltmann mit Champions-League-Stern am Revers und verschaffte sich durch seine feinsinnige Distanz Respekt. Breitenreiter stellte sich als der vor, der er ist: als ehrgeiziger, selbstbewusster Trainer, der seine Berufung als Riesenchance ansieht, weshalb es ihm wurscht ist, ob er in den Medien als zweiter oder vierzehnter Wunschtrainer gehandelt wird. Di Matteo blieb unverstanden und scheiterte daran, dieses Problem wird Breitenreiter nicht haben. Die in Schalke nötige Nähe zu Spielern und Fans herzustellen, das könnte eine seiner Stärken sein.“