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Bundesliga

FC Bayern – Auch die Berliner Mauer hält nicht stand

Kai Butterweck | Montag, 30. November 2015 Kommentare deaktiviert für FC Bayern – Auch die Berliner Mauer hält nicht stand

Mit Geduld und einem ausgeprägten Riecher für den richtigen Moment zwingen die Münchner auch überforderte Gäste aus der Hauptstadt in die Knie. Außerdem: HSV-Freuden, willenlose Frankfurter und glücklose Schalker

Der FC Bayern setzt sich daheim auch gegen aufopferungsvoll kämpfende Herthaner durch. Christopher Gerards (SZ) staunt nicht schlecht: „Ist schon praktisch, Trainer des FC Bayern zu sein. Arjen Robben fällt verletzt aus, David Alaba fällt verletzt aus, Douglas Costa fällt verletzt aus – aber Pep Guardiola kann einfach einen Innenverteidiger ins Mittelfeldzentrum setzen. Und das funktioniert sogar, zumindest gegen Hertha BSC. Sechs Minuten, nachdem Guardiola Martinez vorgeschickt hatte, nickte Thomas Müller ein. 13 Minuten, nachdem Guardiola Martinez vorgeschickt hattte, traf Kingsley Coman zum 2:0-Endstand. Der Vorbereiter: Javi Martinez.“

Die B-Note scheint wichtiger zu sein als die A-Note

Stefan Hermanns (Tagesspiegel) bringt es auf den Punkt: „In Spielen gegen die Bayern zählen inzwischen andere Bewertungsmaßstäbe. Die B-Note scheint wichtiger zu sein als die A-Note, die ohnehin immer zugunsten der Münchner ausfällt. 13 seiner 14 Saisonspiele hat der Rekordmeister bisher gewonnen. Nie zuvor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hatte eine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt bereits 40 Punkte. Für die Gegner der Bayern kommt es nicht mehr vorrangig auf das Ergebnis an, sondern auf die Haltung und den künstlerischen Gesamteindruck.“

Paul Linke (Berliner Zeitung) amüsiert sich nach Spielschluss über ein Duell auf Augenhöhe: „Nachdem das Spiel entschieden war und die einen ihre Unterlegenheit und die anderen ihre Überlegenheit erklärt hatten, gab es sie doch noch, diese eine Szene, in der Hertha BSC und der FC Bayern gleichauf lagen wie zwei ebenbürtige Gegner. Diese Szene hatte nichts mit Fußball zu tun, sie spielte sich auch nicht auf dem Rasen ab, nicht mal mehr im Stadion, sondern außerhalb, auf Asphalt. In dieser Szene standen die abfahrbereiten Mannschaftsbusse nebeneinander, sie begegneten sich exakt auf Scheinwerferhöhe, der eine rot, der andere blau, und aus den frisch gecremten Gesichtern der Spieler, die parallel einstiegen, konnte man nicht ablesen, wer ein Sieger war und wer ein Verlierer. Niemand wirkte unzufrieden. Mehr Ausgeglichenheit gab es aber wirklich nicht zu beobachten.“

Der HSV-Rückkehrer wird immer mehr zum Stabilisator

Der HSV befindet sich weiter im Aufwärtstrend. Ivo Hrstic (sport1.de) applaudiert: „Im Existenzkampf vergangene Saison hatte Labbadia noch durch Ruhe und Entschlossenheit überzeugt. Jetzt wird der HSV-Rückkehrer immer mehr zum Stabilisator, der sein Team spielerisch und taktisch schrittweise weiter entwickelt. Unter Labbadia spielt der HSV defensiv kompakter und offensiv variabler.“

Das Team scheint an Niederlagen gewöhnt

Eintracht Frankfurt orientiert sich immer weiter in Richtung Tabellenende. Thomas Kilchenstein und Ingo Durstewitz (FR) fordern mehr Engagement und Willen: „Bei den Hessen ist nichts Zwingendes im Spiel, die letzte Entschlossenheit fehlt, die Gier nach Erfolg. Das Team scheint an Niederlagen gewöhnt, dieser absolute Willen, sich gegen Unbill aufzulehnen, ist nicht sonderlich ausgeprägt. Das mag sich banal anhören, ist es aber nicht. Wenn man immer wieder Mannschaften eines ähnlichen Kalibers nicht bezwingen kann, ist das kein Zufall mehr.“

Kein Glück

In Gelsenkirchen tritt man derzeit auf der Stelle. Manfred Hendriock (derwesten.de) weiß warum: „Dass Schalke nach mittlerweile fünf Bundesligaspielen ohne Sieg derzeit auch mal ein Erfolgserlebnis fehlt, wurde bei dem Spiel in Leverkusen deutlich: Nachdem Schalke in der ersten Halbzeit einige Male Glück hatte, wurden nach der Pause nur noch wenige Chancen der Leverkusener zugelassen. Bis zum Ausgleich durch das Eigentor – Glück hat Schalke im Moment nicht gerade.“

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