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Bundesliga

Hertha BSC – Keene Panik! Allet jut

Kai Butterweck | Montag, 15. Februar 2016 1 Kommentar

Trotz vier siegloser Bundesliga-Spiele in Folge bleibt man in der Hauptstadt ruhig. Außerdem: Ein Debütant auf der Trainerbank, Darmstädter Raffinesse, Frankfurter Frust und ein Münchner, der einem nur leidtun kann

Vier Spiele und noch kein Sieg: In Berlin wartet man weiterhin auf den ersten Dreier im neuen Jahr. Michael Rosentritt (Tagesspiegel) kennt die Gründe für den aktuellen Hertha-Durchhänger: „In der Liga leben die Berliner noch immer von ihrer so erfolgreichen Hinrunde. Zudem hat die Fokussierung auf den Pokalwettbewerb gerade im mentalen Bereich Kräfte abgesaugt. Und so fehlte es den Berlinern in Stuttgart an Frische in Kopf und Bein. Sie waren nicht mit der Power und der Überzeugung wie noch gegen Ende der Hinrunde dabei. Nicht, dass sie nicht wollten, doch in allen Bereichen fehlten ein paar Prozentpunkte.“

Für Hertha ist der Zeitpunkt günstig

Max Bosse (Berliner Zeitung) beruhigt die Berliner Fans: „Für Hertha ist der Zeitpunkt günstig. Zwar hat die Mannschaft ihren Drei-Punkte-Vorsprung seit der Winterpause verspielt und Rang drei verloren. Aber noch liegt man gleichauf mit der Konkurrenz, und der Rückschlag kann durchaus positive Wirkung entfalten. Denn die wettbewerbsübergreifende Serie von acht Spielen ohne Niederlage überdeckte, dass Hertha 2016 noch keinen Sieg errungen hat.“

Peter Ahrens (Spiegel Online) beschäftigt sich mit Rückkehrer Vedad Ibisevic: „Jahrelang hatte der Bosnier für den VfB in vorderster Linie die Knochen hingehalten, zuletzt war er nur noch Ersatz, und besonders liebevoll wurde über ihn auch nicht gesprochen. Nun kam der mittlerweile 31-Jährige als Tabellendritter nach Stuttgart zurück. Er hatte die Führung nach 36 Minuten auf dem Fuß und vergab sie. So wertvoll war er lange nicht mehr für den VfB gewesen.“

Die siegreichen Stuttgarter arbeiten sich in der Tabelle weiter nach oben. Christoph Ruf (Spiegel Online) ist beeindruckt: „Die Mannschaft hat im Pokal gegen Dortmund und auch jetzt gegen Berlin 90 Minuten Vollgas gegeben und ist dabei so sicher durch den Schlamm gefegt, als habe sie besonders lange Stollen unter den Schuhen. Während die Berliner Spieler nach gut einer Stunde völlig k.o. schienen, rannten die Stuttgarter einfach weiter. Spieler wie Filip Kostic wirkten dabei noch in den Schlussminuten, als setzten sie nach einem trainingsfreien Tag gerade mal den ersten Sprint des Tages an.“

Agiler und stabiler als zuletzt

Nach dem Rücktritt von Hub Stevens feiert der 28-jährige Julian Nagelsmann sein Chefcoach-Debüt. Ivo Hrstic (Sport1.de) spendet Applaus: „Mir hat vor allem der Mut von Nagelsmann imponiert. Der Nachwuchscoach ließ mit einem jungen Team ein neues 3-4-1-2-System spielen und setzte mit der Nichtnominierung von Kevin Kuranyi auch gleich ein Zeichen. Die bis dahin verunsicherte Mannschaft wirkte agiler und stabiler als zuletzt – ein Verdienst des neuen Trainers!“

Im Abstiegskampf ist alles erlaubt

Raffiniert oder unfair? Fünf Darmstädter holen sich am Wochenende die fünfte gelbe Karte ab. Zwar sind sie nun im nächsten Spiel gegen die Bayern gesperrt. Aber die für Darmstadt entscheidenden Spiele kommen ja erst noch. Johannes Aumüller (SZ) versteht die ganze Aufregung nicht: „Kein Darmstädter hat zugegeben, dass es sich dabei um eine geplante Strategie gehandelt habe. Aber es ist auch niemandem gelungen, diesen Verdacht zu zerstreuen. Nun ist im Abstiegskampf alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist. Und gegen eine schier übermächtige Konkurrenz braucht es auch mal eine raffinierte Auslegung des Regelwerkes.“

Schweigend, konsterniert, regungslos

Nach der Niederlage gegen Köln stehen Ingo Durstewitz und Thomas Kilchenstein (FR) mit sorgenvollen Minen vor dem Eintracht-Fanblock: „Nach dem Abpfiff mussten die Frankfurter Spieler zum Rapport. Nicht bei der Sportlichen Leitung, sondern bei den mitgereisten Anhängern an den Zaun. Natürlich war auch die eine oder andere Verunglimpfung dabei, aber die Kernbotschaft war eine andere. Sie lautete simpel und aus vielen Kehlen skandiert: Abstiegskampf. Nur Haris Seferovic wagte sich näher ran zu den Fans und ging auf Tuchfühlung, die anderen Eintracht-Profis schauten mit leerem Blick in die Kurve, schweigend, konsterniert, regungslos – und trollten sich dann. In Frankfurt weiß nun auch der Letzte, was die Stunde geschlagen hat.“

Es wird ihn den Rest der Saison und die EM kosten

In München schlägt man die Hände vors Gesicht. Der Grund: Holger Badstuber hat sich den Knöchel gebrochen. Christian Eichler (FAZ) kramt die nicht enden wollende Krankenakte des Verteidigers hervor: „Fast zwei Jahre Fehlzeit wegen des Kreuzbandes, das ein zweites Mal riss; vier Monate durch einen Sehnenriss im Oberschenkel; vergangenen April, als er nach zweieinhalb Jahren ins Nationalteam zurückkehrt war, sechs Monate durch einen Muskelriss im Oberschenkel. Und nun, am Samstag, im letzten Training vor dem Spiel in Augsburg, ohne Einwirkung eines anderen: Bruch des Sprunggelenks. Es wird ihn den Rest der Saison kosten und die Chance, bei der EM dabei zu sein.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Hertha BSC – Keene Panik! Allet jut”

  1. Ralph
    Dienstag, 16. Februar 2016 um 23:48

    Das Debut von Nagelsmann empfand ich als sehr positiv. Hatte ich noch letzte Woche die TSG als ersten Absteiger gehandelt, so bin ich mir derzeit nicht mehr so richtig sicher. Man hat eine Spielidee gesehen. Unterm Strich war das 1:1 zwar zu wenig aber „die Saison ist noch lang“ und mit einigen Siegen ist man unten schnell wieder raus. Wird ein spannender Abstiegskampf!

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