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Am Grünen Tisch

1860 versus Ismaik – Grünwalder Chaos

Kai Butterweck | Mittwoch, 26. Juli 2017 Kommentare deaktiviert für 1860 versus Ismaik – Grünwalder Chaos

Die Mitglieder des TSV 1860 München verpassen ihrem jordanischen Investor Hasan Ismaik eine schallende Ohrfeige. Der jedoch fühlt sich noch keineswegs am Boden

Nach der denkwürdigen Löwen-Mitgliederversammlung sind die Fronten zwischen Ismaik-Gegnern und Ismaik-Freunden mehr denn je verhärtet. Fabian Scheler (Zeit Online) schüttelt den Kopf: „Ismaik ist kein Trainer, den man feuern kann. Er besitzt Anteile, über die er verfügt. Der klamme Verein müsste sie sich von ihm zurückkaufen. Angeblich steht ein anderer Investor bereit, doch klar ist das nicht. Die Entscheidung, sich von Ismaik zu trennen, wird die diskussionsfreudigen Löwenfans weiter auseinandertreiben. Schon vor der Wahl hatten sich Befürworter und Gegner des Investoren angekeift. Ein Sicherheitsdienst musste in Position gehen, als die Debatte hitzig wurde. Das Chaos der Löwen geht weiter.“

Die Gräben werden sich weiter vertiefen

Ludwig Krammer (tz.de) schließt sich an: „Reisingers Sieg, das Scheitern des Verwaltungsrats-Kandidaten Yayha Ismaik und der durchgewunkene Antrag auf Kündigung des Kooperationsvertrags zwischen e.V. und Investor waren drei schallende Ohrfeigen für Hasan Ismaik, deren Folgen noch nicht abzusehen sind. Dass sich der streitbare Finanzier ins Bockshorn jagen lässt, ist mit Blick auf seine Persönlichkeitsstruktur eher unwahrscheinlich. Eine Trotzreaktion dürften nicht wenige seiner Befürworter begrüßen. Mit der Folge, dass sich die Gräben zwischen den Fanlagern weiter vertiefen werden.“

Florian Eisele (Augsburger Allgemeine) macht sich Sorgen: „Sofern Ismaik sich aber wirklich bereit erklären sollte, zu gehen, sind damit die Probleme bei den Löwen nicht gelöst. Bereits vor zwei Jahren hatte der 40-Jährige gesagt, nur zu gehen, wenn er seine gesamte seit 2011 investierte Summe wieder zurückerhält. Das sind rund 70 Millionen Euro. Ob ein neuer Investor sich darauf einlässt?“

Johannes Kopp (taz) kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen: „Juristisch betrachtet, sagen Experten, ist die auf den Weg gebrachte Trennung von dem jordanischen Milliardär, die innerhalb nur eines halben Jahres vollstreckt werden soll, ein Harakiri-Unterfangen. Aber das ist ein weiterer Beweis dafür, wie gut 1860 und der 39-jährige Öl- und Immobilienhändler eigentlich zusammenpassen. Auch er hat eigentlich nahezu alle Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen und damit die skandalreiche Vereinsgeschichte um einige hübsche Kapitel bereichert.“

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