Bundesliga
Bayern München – Wer tritt in Lewandowskis Fußstapfen?
| Mittwoch, 22. November 2017Robert Lewandowski ist zweifellos einer der Schlüsselspieler beim FC Bayern. Auch in dieser Saison zeigt sich: Fehlt der Pole im Offensivspiel des Rekordmeisters, haben die Bayern ein Problem. Lewandowski selbst hatte zuletzt wiederholt auf die Verpflichtung eines Backups für ihn gedrängt. Doch die Suche danach gestaltet sich schwierig
Mit dem 2:1 Erfolg über Celtic Glasgow in der Champions League hatten sich die Münchner vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert. Doch nicht dabei war Robert Lewandowski und entsprechend schwächer war der Auftritt des ganzen Teams. Die „Welt“ hatte das schon im Vorhinein kommen sehen: Zumindest einer hatte es geschafft. Kingsley Coman erschien mit Reisetasche am Bus des FC Bayern, der das Team zum Flughafen chauffierte. Ziel: Glasgow, am Dienstag müssen die Münchner bei Celtic zum vierten Gruppenspiel der Champions League. Ohne ihren Besten allerdings, denn Robert Lewandowski musste passen. Durch Comans Beisein fällt das Problem im Sturm zwar nicht ganz so gravierend aus, es unterstreicht aber das derzeit große Dilemma beim FC Bayern: Es mangelt schlicht an Alternativen, um Lewandowskis Position adäquat besetzen zu können.
Nachwuchsstürmer Kwasi Okyere Wriedt, 23, aus dem Münchner Regionalligateam, ein potenzieller Lewandowski-Ersatz, ist vom FCB nicht für die Champions League gemeldet worden. Da auch Thomas Müller und Franck Ribéry verletzt ausfallen, ist die Bayern-Offensive extrem ausgedünnt. In der Not wurde nun sogar der U19-Stürmer Manuel Wintzheimer in den Kader für Glasgow beordert.
Im Interview mit der SPORT BILD hat Lewandowski nun selbst Vorschläge gebracht, was für eine Art von Spieler als sein backup vom FC Bayern geholt werden sollte, wie Christian Falk (SPORT BILD) schreibt: „Es wäre sicherlich eine Option, einen jungen, hungrigen Stürmer zu holen, der hinter einem erfahrenen Profi noch lernen will. Für mich wäre es schon eine Entlastung, wenn ich in einer Partie mal 15 oder 20 Minuten weniger spiele. So hast du mehr Reserven für die nächste anstehende Partie und eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass du fit bleibst und das Verletzungsrisiko minimierst“, sagt der polnische Nationalspieler: „Die Entscheidung, welcher Stürmer infrage kommt, trifft am Ende natürlich die Führung des Klubs.“
Zuletzt waren in der Öffentlichkeit vor allem erfahrene Stürmer als Kandidaten für einen Wechsel nach München im kommenden Winter gehandelt worden. „Sky“-Experte Lothar Matthäus hatte sich beispielsweise wiederholt für den 33-Jährigen Vedad Ibisevic von Hertha BSC ausgesprochen. Auch Routiniers wie der frühere Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko (31) vom AS Rom und der Ex-Kölner Anthony Modeste (29) waren von verschiedenen Seiten ins Gespräch gebracht worden.
SPORT BILD nennt nun zwei weitere Kandidaten: Olivier Giroud (31) vom FC Arsenal als erfahrene Variante und Kasper Dolberg (20) von Ajax Amsterdam als jungen Kandidaten.
Dass die Suche nach einer Sturm-Alternative in jedem Fall nicht einfach ist, weiß auch Lewandowski: „Es ist natürlich klar, dass wir über keinen internationalen Top-Stürmer sprechen. Angreifer dieser Kategorie wollen selbst in den entscheidenden Partien der Saison auf dem Platz stehen.
Die Bundesliga-Quoten für Wetten auf einen Sieg des FC Bayern sind nach sieben Siegen der Bayern in Folge unter Heynckes definitiv wieder eine recht sichere Sache, doch die Suche nach einem backup für Lewandowski ist längst in vollem Gange. Zunächst war über eine Rückholung von Mario Mandzukic von Juventus Turin spekuliert worden. Doch allem Anschein nach wird dieser nun bei seinem Verein bleiben. Auch eine Verpflichtung von Fernando Torres war zuletzt im Gespräch, doch ob dieser die Freigabe von Atletico bekommt, ist ungewiss.
Die Liste der Kandidaten ist lang
Auch Maximilian Koch (AZ München) stellte Spekulationen an, wen die Bayern als Backup verpflichten könnten. er nennt fünf mögliche Namen: Edin Dzeko: Der 31-Jährige kennt die Bundesliga aus seiner Zeit beim VfL Wolfsburg genau, für seinen aktuellen Klub AS Rom trifft der Bosnier ebenso zuverlässig: zehnmal schon in dieser Saison. Dzeko (Marktwert: 22 Millionen Euro) wäre die ganz große Lösung. Eine zu große? „Lewandowski ist ein Stürmer, der am liebsten alle Spiele machen will“, gibt Ex-Bayern-Angreifer Dieter Hoeneß im AZ-Gespräch zu bedenken. „Neben der Meisterschaft ist es für ihn auch wichtig, Torschützenkönig zu werden.“ Ein Top-Mann wie Dzeko würde auf regelmäßige Einsätze drängen – nur nicht in der Champions League. Dort wäre er nicht spielberechtigt, da er in dieser Saison schon für Rom zum Einsatz kam.
Robin van Persie: Der Niederländer (34) zählte einst zu Europas Sturm-Elite, inzwischen lässt er die Karriere bei Fenerbahce Istanbul austrudeln. Van Persie wäre in der Champions League spielberechtigt – und der Wettbewerb liegt ihm (25 Tore).
Kasper Dolberg: Die Zukunftsvariante. Der 20-jährige Däne von Ajax Amsterdam gilt als kommender Top-Stürmer, auch der FC Barcelona soll hinter ihm her sein. „Ideal für Bayern wäre ein Spieler, der nicht nur ganz vorne im Sturmzentrum agieren kann, sondern auch eine andere Offensivposition beherrscht“, sagt Dieter Hoeneß. Auf Dolberg, der auch auf den Flügeln stürmen kann, würde das zutreffen.
Mario Gomez: 113 Tore in 174 Spielen – die Bayern-Bilanz des Nationalstürmers ist top. Heynckes kennt und schätzt Gomez, der 2013 mit zwei Toren im Pokalfinale für die Triple-Vollendung sorgte. Nur: Gomez ist Kapitän beim VfL Wolfsburg, braucht mit Blick auf die WM kommendes Jahr Spielpraxis.
Stefan Kießling: In Leverkusen sitzt der 33-Jährige nur noch auf der Bank. „Dass mein Name plötzlich mit den Bayern in Verbindung gebracht wird, tut mir in meiner Situation sehr gut. Das ist eine Wertschätzung“, sagte er der BILD: „Wer weiß, was passiert. Der Fußball schreibt ja die verrücktesten Geschichten.“
Kommentare
1 Kommentar zu “Bayern München – Wer tritt in Lewandowskis Fußstapfen?”
Donnerstag, 23. November 2017 um 03:09
komisch, daß sich neuerdings die Medien so viele Sorgen über die Bayern machen, die jetzt 5 * hintereinander Meister waren.
Die armen Bayern,…
die immer den anderen Mannschaften die besten Spieler wegkaufen müssen.
Eine Statistik, die zeigt, wie die betroffenen Mannschaften sich nach Wegkäufen entwickelten, würde mich mal interessieren