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Bundesliga

FC Bayern – Das große Suchen

Kai Butterweck | Freitag, 5. Juli 2019 1 Kommentar

Wer kommt noch? Acht Wochen vor dem Ende der Sommertransfer-Phase stapeln sich an der Säbener Straße die Fragezeichen

Lange Gesichter beim Rekordmeister: Die erwarteten Knaller-Transfers für die neue Saison lassen noch auf sich warten. Christof Kneer (SZ) weiß, warum: „Den Dortmundern fällt es leichter, sie suchen Spieler aus der 1b-Kategorie, Spieler, mit denen man auch mal Deutscher Meister werden kann; die Bayern dagegen brauchen Spieler, mit denen man im Champions-League-Halbfinale Real Madrid besiegt, und diese Spieler sind so teuer, dass sie nicht nach München kommen. So bräuchten die Bayern nicht Thorgan Hazard, sondern dessen Bruder Eden – der ist aber gerade vom FC Chelsea zu Real Madrid gewechselt.“

Johannes Nedo (Tagesspiegel) dreht ein bisschen am Druckventil: „Nur mit neuer Taktik von Kovac und dem bestehenden Personal werden es die Münchner sehr schwer haben, ihre hohen Ziele zu erreichen. Aus dieser Zwickmühle werden sie allerdings nur herauskommen, wenn sie wirklich noch einen sogenannten Superstar aus dem Hut zaubern. Immerhin haben sie dafür noch zwei Monate Zeit.“

Nichts anderes als ein Söldner

Einer der derzeitigen FCB-Vielleicht-Kandidaten hört auf den Namen Ousmane Dembélé. Pit Gottschalk (focus.de) haut auf den Alarm-Knopf: „Nachweislich hat Ousmane Dembélé einen schlechten Charakter. Ein Spieler, der seinen Verein erpresst, wie es Dembélé 2017 bei Borussia Dortmund tat, um seine Freigabe zu erzwingen, ist nichts anderes als ein Söldner. In den zwei Jahren beim FC Barcelona blieb Ousmane Dembélé den Nachweis schuldig, dass er die Ablöse von 125 Mio. Euro plus Zuschlag tatsächlich wert ist. Es lag nicht allein an seiner schweren Verletzung. Auch danach fiel er mit Disziplinlosigkeit auf.“

Johannes Mittermeier (eurosport.de) schließt sich an: „Schon ironisch, dass Bayern lediglich zwei Jahre verstreichen ließ, ehe die Not auf dem Flügel (Callum Hudson-Odoi darf nicht, Leroy Sané will nicht) solche Überhand nahm, dass Dembélé offenbar zum Thema wird. Dabei ist er mit etlichen außersportlichen Vorfällen in Barcelona ein – sagen wir – charakterlich schwächelnder Profi(t)fußballer geblieben. Das Alter taugt nicht als Ausrede. Ein 22-Jähriger ist kein Kind mehr. Der FC Bayern sollte Abstand von Dembélé nehmen, alles andere wäre ein fatales Signal – und würde den Ruf des Vereins beschädigen.“

Die Nummer 10 macht den „Robben“

Nach Franck Ribéry verlässt nun auch Arjen Robben den FC Bayern. Letztgenannter hängt seine Töppen gar für immer an den Nagel. David Bedürftig (n-tv.de) holt die Taschentücher raus: „Powerdribbling. Den Ball eng geführt am linken Fuß. Jeder weiß, was jetzt kommt. Jeder Verteidiger, jeder Zuschauer. Aufhalten kann ihn keiner. Arjen Robben macht diese kleine, unglaublich schnelle Bewegung nach links innen, der Gegenspieler guckt, tritt und rennt ins Leere. Dann der Torabschluss, mit links vom rechten Strafraumeck fulminant in den linken Torwinkel. Unhaltbar. Die Nummer 10 macht „den Robben“. Jeder Fußballfan weiß, was gemeint ist, hat doch jeder schon einmal über eines dieser vielen Robben-Tore jener Art gejubelt, den Kopf geschüttelt, geflucht. Jetzt beendet der Flügelflitzer seine Karriere – einer der wenigen Weltstars, die die Bundesliga je hatte.“

Martin Schneider (SZ) verabschiedet sich: „19 Jahre lang hat er am Limit agiert, immer ohne Rücksicht auf sich selbst. Wenn er die Münchner Arena betrat, dann im Vollsprint aus dem Kabinengang, als könne man schon vor dem Spiel seinem Gegner davonlaufen. Für die Fans war der Robben-Sprint vor entscheidenden Spielen sowas wie der Startschuss. Das Signal: Dieser Spieler ist noch heißer auf das Match als wir. Manchmal sagen martialisch angehauchte Trainer, man müsse den Rasen in Brand stecken. Das hat Robben nie geschafft, aber oft genug dampfte seine Glatze.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “FC Bayern – Das große Suchen”

  1. Sascha
    Montag, 8. Juli 2019 um 11:14

    Die Bayern haben sich dieses Jahr nicht sehr verstärkt. Sie haben dennoch einen starken Kader, der mittlerweile gut eingespielt ist und hauptsächlich aus jungen Spielern besteht.

    In der Bundesliga wird es wieder keine richtige Konkurrenz geben für die Bayern.

    International bin ich mal gespannt wie weit sie kommen.

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