Bundesliga
RB Leipzig – Der Osten geht steil
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| Montag, 16. Dezember 2019Nach dem Einzug in die K.o.-Phase der Champions League grüßt die Mannschaft von RB Leipzig nun auch von der Spitze der Bundesliga-Tabelle
Zehn Siege, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen: Die Mannschaft von RB Leipzig steht nach dem 15. Spieltag völlig zu Recht ganz oben in der Tabelle. Stefan Nestler (dw.com) ist begeistert: „Die Chemie stimmt zwischen dem jüngsten Trainer (32 Jahre) und der im Schnitt jüngsten Mannschaft der Bundesliga (23 Jahre). Gemeinsam bringen sie fast Woche für Woche begeisternden Offensivfußball auf den Platz und stehen daher nicht umsonst so weit oben. Halten sie das aktuelle Niveau, haben die Leipziger sogar das Zeug zum Meister. Vielleicht gelingt es ihnen ja auch endlich, in der Sympathietabelle der Liga einen Schritt nach oben zu machen, wenigstens einen kleinen. Die Mannschaft hätte es verdient.“
Am morgigen Abend treffen die Leipziger auf die Verfolger aus Dortmund. Ulrich Hartmann (SZ) ist gespannt: „Die Statistiken beider Teams scheinen für RB zu sprechen. Die Leipziger schießen diese Saison häufiger aufs Tor (244 Mal), treffen öfter (41) und lassen weniger Gegentore zu (16), sie gewinnen mehr Zweikämpfe und laufen mehr (1764 km). Die Dortmunder dagegen zeigen mehr Sprints und haben die bessere Passquote (88 Prozent). Gewinnen die Leipziger, distanzieren sie den BVB bereits um sieben Punkte. Gewinnen die Dortmunder, verkürzen sie den Rückstand auf Leipzig auf einen Punkt. Kein Wunder, dass Timo Werner von einem „Sechs-Punkte-Spiel“ spricht.“
Timo Werner ist der Top-Scorer der Liga
Christian Spiller (Zeit Online) schließt sich an: „RB schießt Tore, wie, wo und wann es will und winkt von der Tabellenspitze. Timo Werner ist der Topscorer der Liga. Man tritt den tapferen Gladbachern und stets bemühten Schalkern sicher nicht zu nahe, wenn man für die Rückrunde einen Dreikampf um den Titel zwischen dem FC Bayern, dem BVB und RB prophezeit. In welche Richtung sich der entwickelt, könnte man schon am Dienstagabend sehen.“
In Berlin (bei der Hertha!) wünscht man sich mehr Zuschauerunterstützung. Frank Lüdecke (Tagesspiegel) weiß, was fehlt: „Ich finde ja, für ein zahlendes Publikum ist das Versprechen, dass man sich anstrengt, ohnehin zu wenig. Ich leite ein Theater in Berlin und käme nicht auf die Idee, die Zuschauer mit dem Hinweis zu ködern, dass wir alles daran setzen, dass die Schauspieler ihren Text können. Man darf als Zuschauer durchaus davon ausgehen, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Es muss hier irgendeinen unterhaltenden Mehrwert geben, aber den sucht man bei Hertha derzeit vergebens.“
Gegen Werder Bremen zeigt Bayerns Deluxe-Angestellter Philippe Coutinho eine Gala-Vorstellung. Tom Vaagt (sportbuzzer.de) fordert mehr: „Coutinho muss nun regelmäßig brillieren. Auch wenn es keine fünf Scorerpunkte in einem Spiel sein sollten, darf er künftig nicht mehr im Kollektiv untergehen. Das ist das Los der Hochbegabten. Coutinho hat es selbst in der Hand, ob er sich der Herausforderung Spiel für Spiel für Spiel stellt.“
Mutiger Taktik-Wechsel
Nach drei Siegen in Serie herrscht In Dortmund wieder gute Stimmung. Sebastian Fischer (SZ) steht mit großen Augen neben der schwarz-gelben Trainerbank: „Favre hat den Weg zurück zum Erfolg vorerst mit einem für ihn untypischen, mutigen Taktik-Wechsel erreicht, mit Dreierkette, hoch stehenden Außenverteidigern und nur noch einem defensiven Sechser. So wie die Profis in München auffällig ihren Trainer loben, so loben sie in Dortmund auffällig diese Systemänderung, allen voran Abwehrchef Mats Hummels. Sollte es wirklich gelungen sein, auf Favre entsprechend einzuwirken, wäre das zweifellos die bessere Lösung als ein Trainerwechsel. An der Fußballexpertise des Schweizers kann auch in Zeiten schwächerer Ergebnisse niemand ernsthaft zweifeln, dem es selbst nicht an eben jener mangelt. Es ist eher Favres Sturheit, die das Arbeiten mit ihm bisweilen kompliziert macht.“