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Bundesliga

Bayern München weist Borussia Dortmund in die Schranken

Kai Butterweck | Montag, 8. März 2021 1 Kommentar

Die Presse beschäftigt sich intensiv mit dem Kräftemessen der beiden Buli-Vorzeigetruppen aus München und Dortmund

Drei Buden gegen den BVB: Robert Lewandowski trifft aus allen Lagen. Nun winkt sogar der alte Tor-Rekord von Gerd Müller. Sebastian Harfst (sportbuzzer.de) drückt die Daumen: „Viel zu oft wurden Stürmer schon nach wenigen Spielen mit entsprechend vielen Toren hochgejubelt und im gleichen Atemzug Müllers Bestmarke als gefährdet dargestellt. Ein Reflex, der mittlerweile langweilt, weil bisher auf die Länge einer ganzen Saison gesehen nie eine wirkliche Gefahr für die bombersche Bestmarke bestand. Weltfußballer Lewandowski wiederum wirkt stabil genug, um sich von Gerede nicht verunsichern zu lassen auf der Zielgeraden. Seine Gier nach Toren und Erfolgen mit dem FC Bayern ist größer als all das Drumherum.“

Trotz Zwei-Tore-Führung schleichen die BVB-Kicker nach neunzig „Classico“-Minuten als Verlierer vom Platz. Oliver Fritsch (Zeit Online) tadelt die schwarzgelben Führungsspieler: „Am Ende standen für den BVB unter anderem folgende Spieler auf dem Platz: Reinier, Morey, Meunier, Hitz, Tigges, Schulz – also nicht die großen Namen. Enttäuscht haben allerdings die Bekannteren. Reus hatte anfangs gefällige Momente, wurde aber nach und nach unsichtbarer. In der Crunchtime ging der Kapitän gar vom Feld. Julian Brandt brachte sich nach seiner Einwechslung nicht ein. Und Mahmoud Dahoud gelang zwar vor dem 0:2 der beste Pass des Abends, doch er lenkte das Spiel konfus. So verpasste der BVB insgesamt eine Gelegenheit, zu den Champions-League-Rängen aufzuschließen und den Bayern endlich mal wieder einen Schlag zu versetzen.“

Dortmunds Tempo war zu viel für Süle

Tobias Escher (11Freunde) macht eine kantige Schwachstelle im Spiel der Bayern aus: „Das 0:2 war ein Paradebeispiel, wie sich Süles Instinkte als Innenverteidiger ausnutzen lassen: Thorgan Hazard zog Süle mit einem beherzten Sprint ins Zentrum aus seiner Position. Nico Schulz bekam hier den Ball, konnte Meter machen. Süle verpasste, ihn zu attackieren – und Hazard schlich sich hinter ihm davon. Dortmunds Tempo über die linke Seite war zu viel für Süle.“

Martin Schneider (SZ) kommentiert den schwarzgelben Ist-Zustand: „Der BVB befindet sich aktuell in einer Art diffuser Zwischenphase. Zum einen steht der angesichts der Kaderstärke und Gehaltstruktur recht desaströse sechste Tabellenplatz, zum anderen ist ein zarter Aufwärtstrend erkennbar. Die Saison ist noch zu retten, mit dem DFB-Pokal sogar ein Titel möglich, das Verpassen der Champions League aber definitiv mehr als eine theoretische Option. Die Leistungsschwankungen der Mannschaft haben die Spannweite eines Wanderalbatrosses: An guten Tagen kann sie jeden schlagen, an schlechten gegen jeden verlieren.“

Hohe individuelle Qualität

Jochen Tittmar (spox.com) weiß, warum die Bayern vermeintlich „obermächtig“ erscheinen: „Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bayern bärenstark spielen, über hohe individuelle Qualität verfügen und schwer zu knacken sind. Doch es sind vor allem die biederen Darbietungen der Dortmunder, die die Münchner ein ums andere Mal so übermächtig erscheinen lassen. Dem BVB fehlte in München, diesmal sogar trotz einer effektiv herausgespielten 2:0-Führung, wieder einmal die Überzeugung und der Mut, um dem Rekordmeister über die gesamten 90 Minuten Paroli zu bieten.“

Mit dem klaren Erfolg über den SC Freiburg untermauert RB Leipzig seine Titelambitionen. Jakob Schönhagen (spiegel.de) lobt Leipzigs Mittelfeld-Allrounder Kevin Kampl: „Gegen Freiburg war Kampl Führungskraft und Ordnungspunkt im Spiel der Gäste. Mit seinem bissigen Pressing sicherte er die Leipziger Offensivläufe gegen die auf Konter lauernden Freiburger ab. Mit seinen lautstarken Anweisungen ordnete er das Mittelfeld. Immer wenn der Sport-Club hoffte, sich durch einen Vorstoß Luft zu verschaffen, machte ihnen Kampl einen Strich durch die Rechnung und stoppte die Angriffe – mal mit einem taktischen Foul, mal mit einem wohldosierten, robusten Tackling.“

Rückstand gedreht, Nervenstärke bewiesen

In Berlin-Charlottenburg atmet man nach dem hart erkämpften Sieg gegen Augsburg tief durch. Sebastian Schlichting (Tagesspiegel) applaudiert: „Der Sieg gegen Augsburg könnte auch abgesehen von den drei Punkten eine sehr wichtige Rolle spielen. Endlich wieder Tore erzielt, einen Rückstand gedreht, Nervenstärke bewiesen – Herthas Spieler haben bewiesen, dass sie es können. Und das unter größtem Druck. Der dann mit Schlusspfiff so schlagartig abfiel, dass an mehreren Orten auf und neben dem Rasen kleine Freudentänzchen von Spielern, Mitgliedern des Trainerteams und Sportdirektor Arne Friedrich zu beobachten waren.“

Gladbach verliert auch gegen Leverkusen. Oliver Fritsch (Zeit Online) spitzt im Auge des Sturms die Ohren: „Marco Rose, der Bald-Dortmunder verlor zum siebten Mal in Serie – 0:1 gegen die Leverkusener, die ebenfalls das Gewinnen verlernt hatten. Sportreporter bekommen inzwischen Nachrichten von Gladbachfans, die dazu auffordern, den Abtrünnigen vorzeitig aus dem Amt zu schreiben. Das würden wir natürlich nie tun, zumal ohnehin niemand auf uns hören würde. Aber Lothar Matthäus hat sicher nicht erfunden, was er aus der Kabine gehört haben will: dass nämlich einige Spieler ihrem Trainer verübeln, dass er bei erstbester Gelegenheit den Verein wechselt.“

Tobias Nordmann (n-tv.de) macht den königsblauen Deckel drauf: „Wichtigste Erkenntnis an diesem Remis: Auch Dimitrios Grammozis, der fünfte Schalker Trainer der Saison, ist kein Rumpelstilzchen. Auch er kann aus Königsblau kein Gold spinnen. Auch er kann dieser Mannschaft, deren Einzelkönner in der (etwas weiteren) Vergangenheit durchaus schöne Dinge mit dem Ball angestellt haben, die Angst vor ihrem Beruf nicht nehmen. Auch er wird den Abstieg in die 2. Bundesliga nicht vermeiden können.“

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Kommentare

1 Kommentar zu “Bayern München weist Borussia Dortmund in die Schranken”

  1. Investigating life
    Dienstag, 30. März 2021 um 02:41

    Investigating life

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