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Bundesliga

Hertha BSC, VfL Wolfsburg – Keller-Frust statt Euro-Lust

Kai Butterweck | Freitag, 28. Januar 2022 Kommentare deaktiviert für Hertha BSC, VfL Wolfsburg – Keller-Frust statt Euro-Lust

In Berlin und Wolfsburg gehen von Woche zu Woche mehr Lichter aus. Außerdem: Eine Tor-Maschine mit ungewisser Zukunft und junges Blut ohne Perspektive

Nach der schmerzlichen Derbypleite gibt es für die Hertha auch gegen den Rekordmeister nichts zu holen. Stephan-Andreas Casdorff (Tagesspiegel) nimmt sich die blauweiße Abwehrmitte zur Brust: „Fehlende Organisation in der Abwehr und den Spielaufbau im ersten Schritt organisierende Sechser sind ein klares Zeichen dafür, dass es in der Innenverteidigung nicht stimmt. Wenn eine Mannschaft funktionieren soll, muss es da hinten einen geben, der den Laden zusammen hält, Kommandos gibt, den Spielaufbau einleitet, die Mitspieler auf die richtigen Positionen verweist und sie bei hanebüchenem Stellungsfehlern auch zurechtweist.“

Fabian Scheler (Zeit Online) beobachtet die Hertha-Performance mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Ein Tor mehr für die Bayern wäre auch okay gewesen. In einer Szene in der ersten Halbzeit soll die Hertha angeblich versucht haben, über die Mittellinie zu kommen. Größte Leistung: Robert Lewandowski am Toreschießen zu hindern. Aber der hat selbst ohne Weiteres noch immer mehr Saisontore als alle Herthaner zusammen.“

Wegweisende Spiele stehen an

Stefan Hermanns (11Freunde) gibt die Hoffnung nicht auf: „Durch die Pause gewinnt Herthas Trainer wertvolle Zeit. Im Idealfall kehren die angeschlagenen und kranken Spieler aufs Feld zurück, machen auch die Rekonvaleszenten wichtige Fortschritte. Zumal nach der Unterbrechung zwei wegweisende Spiele anstehen: zunächst zu Hause gegen Bochum, dann beim – nicht mehr ganz so abgeschla­genen – Tabellenletzten Fürth. In der Hinrunde holte Hertha aus diesen Paarungen gegen die beiden Aufsteiger die ersten Punkte und Siege der Saison.“

Auch in Wolfsburg schlägt man als Fan des runden Leders die Hände vors Gesicht. Tim Schulze (stern.de) sorgt sich um die Zukunft von Coach Florian Kohfeldt: „Dem Trainer ist es bisher nicht gelungen, die schwer angeschlagene Mannschaft wieder in die Spur zu kriegen. Dass Kohfeldt überhaupt noch Trainer ist, hat er zwei Umständen zu verdanken. Erstens ist er der Mann von Schmadtke. Dass Erfolgstrainer Glasner die Wölfe verließ, lag unter anderem am Zerwürfnis mit dem konfliktfreudigen Schmadtke. Nachfolger Van Bommel entpuppte sich als personeller Fehlgriff und jetzt soll es Kohfeldt richten. Zweitens werden Schmadtke und Sportdirektor Marcel Schäfer nicht müde zu betonen, dass Kohfeldt viele Probleme seines Vorgänger übernommen hat, dass es Zeit brauche, sie zu beheben. Doch nach elf sieglosen Partien gehen Kohfeldt (und auch Schmadtke) die Argumente aus.“

Der Beste

Was passiert mit Bayerns Tor-Maschine Robert Lewandowski? Robert Hiersemann (t-online.de) macht der Bayern-Führung Druck: „Der Rekordmeister braucht keinen neuen Stürmer, er hat schon den besten. Deshalb muss er Robert Lewandowski zeitnah einen neuen, langfristigen Vertrag anbieten. Möglichst für drei weitere Jahre. Ein Superstar wie er lässt sich nicht mit Einjahresverträgen abspeisen – und das vollkommen zu Recht.“

Florian Wichert (t-online.de) hält dagegen: „Nirgendwo hätte Lewandowski in den letzten Jahren so viele Pokale holen können – und nirgendwo hätte er in den nächsten zwei, drei Jahren so gute Chancen auf weitere. Bei einem Verein, in dem ihm alle maximales Vertrauen entgegenbringen. Wenn Lewandowski nicht gewillt ist, eines der großzügigen Angebote von Bayern zu unterschreiben, dann darf ein Verkauf im Sommer kein Tabu sein.“

Warum bekommen derzeit so weinige deutsche U21-Nationalkicker Spielzeit in der Bundesliga? Frank Hellmann (FR) wundert sich: „Prominente Namen gehörten zu dem Dutzend deutscher Profis, die sich am vergangenen Spieltag in die Bundesliga-Torschützenliste eingetragen haben. Darunter aktuelle A-Nationalspieler, Thomas Müller, Serge Gnabry, Leroy Sané und Marco Reus, und ehemalige, Max Kruse und Karim Bellarabi. Abgesehen davon, dass sich Neu-Nationalspieler David Raum ein Eigentor erlaubte, trat von den deutschen Nachwuchshoffnungen allein der U21-Nationalspieler Kevin Schade mit seinem dritten Saisontreffer in Erscheinung – der 20-Jährige wird als der nächste Diamant vom SC Freiburg gehandelt. Aber es gibt ansonsten nicht viele, die so funkeln wie dieser dynamische Offensivallrounder.“

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