Bundesliga
Erling Haaland – Wie der Vater, so der Sohn
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| Mittwoch, 11. Mai 2022Drei Jahre lang kickte Alf-Inge Haaland einst für Manchester City. Nun folgt auch Sohnemann Erling dem Ruf der Citizens. Mit der Beginn der neuen Saison schnürt Erling Haaland die Schuhe unter der Regie von Pep Guardiola
Die schwarz-gelbe Katze ist endlich aus dem Sack. Erling Haaland wechselt von Borussia Dortmund zu Manchester City. Jesco von Eichmann (sky.de) ist hin und hergerissen: „Für den BVB ist dieser Transfer vielleicht auch gar nicht so schlecht. Jetzt können sie ihre Offensive neu ausrichten, breiter ausrichten und nicht nur auf einen Haaland zuspitzen, der obendrein viel zu oft ausgefallen ist. Aber natürlich wird auch etwas fehlen. Ein schillernder Typ und toller Torjäger, der bisher in 88 Pflichtspielen für Borussia Dortmund 85 Tore geschossen hat.“
Pit Gottschalk (sport1.de) ist gespannt: „Auf Haaland wartet ein heikles Abenteuer. Wer 150 Mio. Euro im Gesamtpaket (Ablöse plus Provision) und ein unverschämt hohes Gehalt kostet, darf in der Premier League keine Wohlfühloase erwarten. Jedes Tor und noch mehr jedes nicht geschossene Tor löst derbe Diskussionen aus, Woche für Woche.“
Auch Daniel Theweleit (FAZ) kann die zukünftige Entwicklung kaum erwarten: „Experten haben nun jede Menge Stoff, um über die Frage zu diskutieren, ob der Trainer Pep Guardiola, der Mittelfeldspieler liebt und der in der Vergangenheit kein Problem damit hatte, ganz auf Stürmer zu verzichten, den hochbegabten Haaland zu einem Weltstar machen kann. Und die Dortmunder können darüber sinnieren, warum ihr runderneuertes Team ihnen endlich wieder einmal eine deutsche Meisterschaft bescheren kann.“
Schwarz-gelbe Weitsicht
Frank Hellmann (FR) lobt die BVB-Führung: „Haaland haut also im Sommer ab, er wird sich beim Heimspiel gegen Hertha BSC anständig verabschieden und hat dann in zweieinhalb Jahren für die Bundesliga tiefere Spuren hinterlassen als eine Menge Mitläufer in mehr als einem Jahrzehnt. Seine Verpflichtung im Winter 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie zeugt von der Weitsicht, mit der die Schwarz-Gelben auf einem immer schwierigeren Markt unterwegs sind.“
David Digili (t-online.de) freut sich auf den „Nachfolger“: „Mit Karim Adeyemi kommt nun ein noch jüngeres Talent in die Revierstadt, fundamental unterschiedlich in Art, Spiel, Typ. Nicht als zweiter Haaland, sondern als erster Adeyemi. Er könnte die nächste Attraktion werden. Eine, die mit dem Verein und ihren Teamkollegen wächst. Sie alle sind jetzt gefragt. Und können gemeinsam sogar erfolgreicher sein.“
Passt Erling Haaland zu Manchester City? David Bedürftig (n-tv.de) ist guter Dinge: „Der Norweger kann den Ball auch unter Druck annehmen, behaupten und verwerten, selbst wenn die Verteidiger ihm im Nacken hängen. Sein Kopfballspiel, wenngleich noch ausbaufähig, ist zudem besser als das jedes anderen City-Angreifers. Diese Qualitäten passen zum vorherrschenden Prinzip der Angriffe von Guardiolas Mannschaft: Steckbälle zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger hindurch für Spieler, die aus der zweiten Reihe aus nach vorne sprinten und in den Rücken der Abwehr oder in den Fünfmeterraum passen oder flanken.“
Der komplette Mittelstürmer
Karol Herrmann (bundesliga.com) kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus: „Haaland ist nicht nur ein Stürmer der sich als pfeilschneller Vollstrecker versteht, er ist vor allem auch ein Mentalitätsspieler. Höchst unangenehm für seine Gegenspieler, mit denen er sich gerne auch ein verbalen Schlagabtausch leistete, verstand er es als einer der Jüngsten aber auch immer, seine eigene Mannschaft mitzuziehen. Und auch fußballerisch waren die Fortschritte bemerkenswert. In seiner zweiten Saison sah man Haaland technisch stark verbessert, er dribbelte plötzlich mehrere Gegenspieler auf engstem Raum aus. In seiner dritten – also der aktuellen Saison – war Haaland dann auch eine Waffe beim Kopfball – und spätestens damit ein kompletter Mittelstürmer.“