Günther Koch schien auf der Glatze Locken drehen zu wollen
Der erste Bundesliga-Spieltag der TV-Sender Im Blickpunkt der Presse ist heute auch das Fußballfernsehen. Der neue Sender Arena bekommt von den Zeitungen insgesamt eine gute 3. Die SZ schreibt: „Man hat besseren (Hansi Küpper) und schlechteren (Erich Laaser) Reportern zugehört.“ Die BLZ stimmt zu: „Daß Arena so einen Spieltag stemmen kann, bezweifelt jetzt wahrscheinlich niemand […]
Metaphern-Clowns und Ranschmeißer
Mit Blick und Lausch zurück auf die Premiere-Sendungen dämpft Tilmann Gangloff (FR/Medien) die Erwartung an den neuen Fußballsender Arena: „Sieht man einmal davon ab, daß es Menschen gibt, die Marcel Reif als eitel und arrogant empfinden, so kommentiert Deutschlands bester Fußballreporter trotzdem in einer eigenen Liga. Abgesehen von Tom Bartels, den sich die ARD geschnappt […]
Schulterklopfer und TV-Rüben
Auf allesaussersport lesen wir einen Vergleich der Bundesliga-Sonderhefte von kicker und Sport Bild: „Wo der kicker ein großes Interview mit einem der größten Bundesliga-Machtfaktoren (Uli Henoeß) führt, bringt Sport Bild in Person des berüchtigten Raimund Hinko ein dreiseitiges joviales Schulterklopfer-Interview mit den Frührentnern Calmund und Assauer, nach dem Motto: Was Menschen alles für eine warme […]
Trash Talker
Joachim Mölter (SZ) kommentiert Marco Materazzis Beleidigungen im WM-Finale: „In amerikanischen Profiligen ist der Trash Talk über das Stadium hinweg, das man als Affekt bezeichnen könnte – die Provokation wird gezielt eingesetzt, in entscheidenden Phasen, gegen entscheidende Spieler. Genau das werfen die Franzosen den Italienern vor: dass sie Zidane von Beginn des Finales an provozierten. […]
Welche Bild-Kampagne?
Alle Zeitungen drucken nun Dokumentationen, aus denen hervorgeht, wer Jürgen Klinsmann in seinen zwei Jahren Amtszeit alles angemault hat; das liest man mit einer Mischung aus Schmunzeln und Kopfschütteln, Faszination und Entsetzen. Leider jedoch werden diese Stammtischtypen um Basler, Effenberg und Assauer nicht groß darunter leiden müssen. Sie werden weiter im DSF als „Experte“ vorgestellt […]
Perverse italienische Anthropologie
Der Italien-Korrespondent der FAZ, Dirk Schümer, leitet aus Italiens Triumph zur Zeit des Niedergangs Schlüsse über das italienische Selbstverständnis ab: „Um eine weltmeisterliche Truppe zu schmieden, brauchen Italiener offenbar weder amerikanische Fitnesstrainer noch Sportpsychologen. Ihnen reichten als Motivationsmix ein Rudel gekaufter Schiedsrichter, Vereine kurz vor dem Bankrott, abgetretene Funktionäre, ausbleibende Fernsehgelder – kurz: eine Fußballindustrie […]
Die Welt zu Gast beim Fußball
Roland Zorn (FAZ/Leitartikel): „Wer aus der Begeisterung für die deutsche Mannschaft einen neuen Patriotismus ableiten wollte und wieder einmal sogleich zur Stelle war mit gesellschaftlichen und politischen Analogien, hat Sommermärchen verbreitet. Überall flatternde schwarzrotgoldene Fähnchen, die erstmals laut mitgesungene Hymne in den Stadien, Autokorsos in den Innenstädten und deutsche Gemeinschaftserlebnisse vor dem Bildschirm zeugten eher […]
Triumph des modernen Catenaccios
Thomas Kistner (SZ) resümiert den Taktik-Trend der WM: „Traumwetter, Dauerparty, die neue Freude an der flächendeckenden Zurschaustellung nationaler Symbole sowie eine subtile Politisierung des Sportmassenevents, in dessen Schatten ein hübscher Strauß unpopulärer Reformen gewickelt wurde – das sind die Eckpunkte des Ereignisses. Der Fußball selbst ist dabei keinen Zentimeter vorwärts gerollt, weshalb im Finale fast […]
Seht her, so sind wir
Christof Siemes (Zeit) schreibt zufrieden über die Selbstdarstellung der Deutschen während der letzten Wochen: „Mitunter gab es ja im Vorfeld die Befürchtung, die Fifa-Fußballweltmeisterschaft sei nur noch eine seelenlose Geldmaschine, in der große Gefühle allein als Schmierstoffe des Kommerzes noch gefragt seien. Aber selbst wenn der Überschwang von den Fahnen-, Ticket-, Bier-, Fernsehgeräte- und Panini-Bildchenverkäufern […]
Zu ernst
Dirk Schümer (FAZ/Feuilleton) beschreibt die Haßliebe und den Liebhaß zwischen Deutschen und Italienern: „Esgibt in Europa keine zwei Völker, die sich ähnlich gern haben und trotzdem gerne mißverstehen. Diese verzwickte Zweierbeziehung begann allerspätestens mit Mussolini, vertiefte sich mit Millionen Gastarbeitern und Touristen und führte mit der kollektiven Toskanatherapie der deutschen Bourgeoisie seit den achtziger Jahren […]
Das sind wir
Christian Eichler (FAS/Politik) erklärt, warum der Dopingfall Jan Ullrich im Schatten der Fußball-WM liegt: „Die Deutschen haben ihre größten Individualsportler stets bewundert, ja vergöttert, Schmeling, Becker, Graf, auch Ullrich. Doch das ist nicht vergleichbar mit der Identifikation, die seit bald hundert Jahren die Nationalelf auslöst. Bei den Einzelsportlern, den Solitären der Leistung, ist man gepackt […]
Lehrgeld
Peter B. Birrer (NZZ) bilanziert das WM-Turnier der Afrikaner: „Die Auswahlen des Schwarzen Kontinents präsentierten sich an der Endrunde 2006 summa summarum so, wie dies vor dem Turnier erwartet worden war: Sie überraschen (Ghana), sie diskutieren ausgiebig und im Chaos neben dem Spielfeld (Togo), sie gehen mit fliegenden Fahnen unter (Côte d‘Ivoire), oder sie fahren […]
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