Profis müssen zurück zu Dankbarkeit, Demut und Bescheidenheit
Joachim Löw im Spiegel-Gespräch (15.8.) Spiegel: Sie gelten als der strategische Kopf im Betreuerstab der Nationalelf. Was sind die taktischen Lehrinhalte der Rotterdam-Woche? JL: Die Schwerpunkte stehen ja seit langem fest. Wir haben uns Etappenziele gesetzt, und der Confederations Cup hat uns Aufschlüsse gegeben, was bis Mitte 2006 noch zu tun ist. Spiegel: Welche Etappenziele […]
Die deutsche Elf im Confed-Cup
Nach wie vor wird die Zeit, in der Klinsmann Trainer ist, als neue Ära gewertet. Die Journalisten ziehen immer wieder schmeichelhafte Vergleiche mit seinen Vorgängern, die zwar selten namentlich erwähnt werden, aber als Referenz für die Vormoderne des deutschen Fußballs stehen. Die Linie reicht oft bis zu Berti Vogts. Diese Wertung der Zeitungen findet sich […]
You‘ve got to love them!
Die deutsche Nationalmannschaft in der ausländischen Qualitätspresse bei der WM 2002 Brasilianische Samba trifft auf italienische Theatralik, spanischer Stolz auf afrikanische Verspieltheit, und teutonische Präzision misst sich mit argentinischer Leidenschaft: Während einer Fußball-WM haben Klischees Konjunktur. Dieser Anlass bietet die spielerische Möglichkeit für holzschnittartige Charakterisierungen, welche als Abbildungen ganzer Staatsvölker verstanden werden (sollen). Es ist […]
Zumutung
Danke für diesen guten Morgen, danke für meinen Arbeitsplatz – Wolfram Eilenberger (TspaS 3.7.) kritisiert die Brasilianer, die aus der Siegerehrung in Frankfurt eine Art Kirchentag machten: „Wenn Brasiliens Superstars für mehr als eine halbe Stunde zur besten Sendezeit im Jesus-Hemd den Siegessamba tanzen, handelt es sich um mehr als ein rein privates Bekenntnis. Solch […]
Entfesselt
Michael Horeni (FAZ 1.7.) ruft eine neue Epoche aus: „Auch wenn die Resultate die wilden Siebziger kopieren, das Fußballspiel hat sich seitdem in drei Jahrzehnten dramatisch verändert. Der Fußball ist dabei, eine neue, nicht minder spektakuläre Interpretation von Spielfreude und Lebenslust unter den kommerzialisierten und medialisierten Bedingungen des 21. Jahrhunderts zu finden. Dies deutete sich […]
Negativismus
4:3 gegen Mexiko – Die Zuschauer pfeifen, und Matti Lieske (taz 1.7.) rümpft die Nase: „Der Sieg bot ein prächtiges Spektakel, leicht getrübt nur von den verbissenen Zuschauern, die nach der berechtigten roten Karte für Mike Hanke jede Aktion der Mexikaner oder des Schiedsrichters mit einem gellenden und nervtötenden Pfeifkonzert bedachten. Ein Vorgeschmack, was den […]
Raffinement
Felix Reidhaar (NZZ 30.6.) singt über den 4:1-Sieg Brasiliens gegen Argentinien: „Die offenkundige individuelle Überlegenheit gab den Ausschlag in einem munteren, technisch formidablen und farbigen Vergleich, den Gelb-blau gegen Bianco-Celeste für sich entschied. Erst als den Argentinier Mitte der zweiten Halbzeit die Deklassierung drohte, besannen sie sich eines besseren und gingen entschlossener und häufiger in […]
Das wichtigste Spiel des Planeten
Das Finale zwischen Argentinien und Brasilien, mehr als ein Endspiel – Ronny Blaschke (BLZ 28.6.): „Die inoffizielle Südamerika-Meisterschaft wertet das Tunierchen auf. Brasilien gegen Argentinien ist Brasilien gegen Argentinien – das wichtigste Spiel des Planeten, wie die Beteiligten finden. Ob diese Partie in Buenos Aires stattfindet, in Frankfurt oder auf Ronaldinhos Dachterrasse, interessiert die Akteure […]
Wo sind die Per Mertesackers der Politik?
Wird Jürgen Klinsmanns Reform Land, Volk und Politik beflügeln? Sven Goldmann (Tsp 29.6.) zweifelt: „Es gibt keine Wechselwirkungen zwischen erfolgreichem Fußball und erfolgreicher Politik. Eine fröhliche Grundstimmung durch gewonnene Spiele gibt den Bürgern weder mehr Vertrauen in den Staat, noch nimmt es diesem die Verantwortung zur Gestaltung ab. Andernfalls wäre Brasilien längst Export- und Importweltmeister […]
Ein meteorologisches Spiel
Christof Kneer (SZ 28.6.) befasst sich mit der deutschen Erwartung an das kleine Finale: „Dem armen Confed-Cup ist inzwischen wahrscheinlich ganz schwindlig geworden, so oft haben sie ihn in Deutschland hin- und hergedeutet. Früher haben sie ihn nicht mal ignoriert, dann haben sie ihn verflucht, weil sie 1999 aus sportpolitischen Gründen mitten im Urlaub in […]
Der Weg an die Weltspitze ist noch weit
Michael Horeni (FAZ 27.6.) erfreut sich an der Begeisterung der deutschen Fans für ihre Mannschaft: „Oft heißt es über das verzagte Deutschland, daß die Stimmung schlechter als die Lage sei. Im Fußball dagegen hatte das Volk bei diesem Turnier immer ein sicheres Gespür zwischen hohem WM-Anspruch und rauher Wirklichkeit. Dabei ist es gar nicht so […]
Er weiß, was er nicht kann
Eine Hymne auf Jürgen Klinsmann (den die FR nach dem 3:0 gegen Tunesien als schönredenden Liebhaber „rosaroter Wölkchen“ bezeichnet hat) von Jan Christian Müller (FR 25.6.): „Wenn das Land voll von Klinsmännern wäre, hätte es im Herbst keine Neuwahlen geben müssen. Klinsmann ist struktur-konservativ, egoistisch, sozial und grün, er ist relativ uneitel, er ist immer […]
« jüngere Beiträge — ältere Beiträge »