Synthese
Christof Kneer (SZ 25.6.) beschreibt die Dialektik des brasilianischen Fußballs: „Es ist der ewige Konflikt, der den brasilianischen Fußball in dialektischer Spannung hält. Die Mannschaft von 1982 war die letzte, die so spielte, hochfahrend und hinreißend, und ein Wunder war es nicht, dass das Konzept des schönen Scheiterns bald vom Gegenteil abgelöst wurde. Die 94er-Elf […]
Asyl
Uwe Marx (FAS 19.6.) beschreibt den Status Otto Rehhagels: „Griechen gibt es auf der ganzen Welt, heißt es, und weil das so ist, gibt es überall viel Applaus, wenn die griechische Nationalmannschaft bei Auswärtsspielen vorgestellt wird. Und zwar in folgender Abstufung: lauten für normale Spieler wie Angelos Charisteas etwa, sehr lauten für besonders verehrte Spieler […]
Folklore und zeitgenössische Strategien
Christof Kneer (SZ 15.4.) erklärt den derzeitigen Erfolg des englischen Fußballs: „England war not amused, als der Verband im Jahr 2001 dem Schweden Eriksson die Nationalelf anvertraute, zumal der Neue strafverschärfend gestand, er könne weder die Nationalhymne singen noch sei er ein Freund des Alkohols. Heute weiß man: Eriksson war ein Trendsetter. Ihm folgten unter […]
Wir wollen uns später nicht den Vorwurf machen, nicht alles für den Titel getan zu haben
Joachim Löw mit Michael Horeni (FAZ 26.3.) FAZ: Im Januar waren Sie mit dem Bundestrainer im Fitness-Institut von „Athletes‘ Performance“ in Arizona. Sie sollen beeindruckt gewesen sein. JL: Auf jeden Fall. In diesem Institut war eine wahnsinnige Energie vorhanden. Da waren zehn bis fünfzehn Topathleten aus verschiedenen Sportarten da. Es war beeindruckend zu sehen, wie […]
Ein bekümmerter Dinosaurier
Wieder nur Tabellenzweiter, Real Madrid ist gescheitert – Peter Burghardt (SZ 15.3.): „Die berühmteste Vereinsmannschaft aller Zeiten ist eine Karikatur, müde, satt und genervt. „Ein bekümmerter Dinosaurier“, schreibt El País, während den bunten Blättern allmählich die Metaphern ausgehen. Inzwischen ahnt auch der letzte Fan, dass Schöpfer Florentino Pérez vom Sport weniger versteht als vom Geschäft. […]
Beruhigende Niederlage
Michael Horeni (FAZ 14.3.) lobt die Gelassenheit beim SC Freiburg: „Tatsächlich ist der SC Freiburg nicht mehr zu retten, wie das im Jargon des Fußballs heißt, aber das Gegenteil dürfte richtig sein. Nach dem 2:3 gegen den 1. FC Nürnberg – einer Niederlage, wie sie in ihrer sportlichen Ungerechtigkeit auch nur den Absteigern widerfährt – […]
Überzeugend, aber nicht vollendet
3:1 gegen Arsenal, doch Euphorie vermisst Michael Horeni (FAZ 24.2.) in München: „Die erfreuliche aber keineswegs glorreiche Münchener Vorstellung reduzierte sich angesichts der nachhaltigen Wirkung der vorletzten Minute wie im Zeitraffer. Magath sprach, je länger die Partie zurück lag, vor allem von der verpaßten Chance, und nur noch am Rand vom überzeugenden, aber eben nicht […]
Fußball de luxe
Im Achtelfnale treffen die Besten Europas aufeinander – Roland Zorn (FAZ 22.2.) reibt sich die Hände: „Seit ihrer Gründung 1992 hat die anfänglich wegen der Einführung von Gruppenspielen mißtrauisch beäugte Champions League als Nachfolgerin des Europapokals der Landesmeister einen langen Weg hinein ins gleißende Licht zurückgelegt. Heute halten nur noch ignorante Nostalgiker die Rückkehr zum […]
Intelligent und attraktiv im Stil
Bertram Job (FTD 17.2.) hält große Stücke auf den AZ Alkmaar: „Er nährt als romantischer Favorit die niederländische Hoffnung, dass endlich mal wieder ein Außenseiter Landskampioen wird. Solch Wunder wurde zuletzt 1981 vollbracht – vom AZ, der in jenem Sommer der Glückseligkeit auch den holländischen Pokal gewann und im UEFA-Cup bis ins Finale kam. Nun […]
Hat es das schon mal gegeben?
Ronald Reng (FR 12.2.) staunt über Iván de la Penas spätes Debüt im spanischen Nationalteam: “Als de la Pena 19 Jahre alt war und beim großen FC Barcelona mit Ronaldo eine infernale Angriffskombination bildete, hieß es: ein Spielmacher, wie er alle Jahre nur einmal auftaucht. Beim 5:0 über San Marino, hat de la Pena sein […]
Den Zug der Modernisierung verpasst
Dirk Schümer (FAZ 21.1.) mahnt Italiens Fußball zur Erneuerung: „Der politische Revisionismus ist nicht allein das Problem einer rückwärtsgewandten Gemeinde von Fußballkriegern. Auch die Vereinspräsidenten mit ihren Mauscheleien ließen als Vorbilder die Moral auf den Hund kommen. Wer die Bilanz frisiert, um die Lizenz zu erhalten, wer nachträglich die Ligen aufstockt, um dem Abstieg zu […]
Mannschaft der cabezas rapadas
Thomas Gravesen wird von den Real-Fans skeptisch beäugt – Walter Haubrich (FAZ 18.1.) berichtet: „Bis vor einem Jahr legte der Verein Wert darauf, daß wenigstens die Hälfte der Spieler Spanier waren. Vereinspräsident Florentino Pérez sagte einmal, seine Mannschaft setze sich aus „Zidanes und Pavones“ zusammen. (…) Das System war zunächst erfolgreich, scheiterte aber, als Pérez […]
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